Eine britische Lehrerin hat zugegeben, ihren Freund ermordet zu haben. Zuvor hatte sie selbst entscheidende Hinweise gegeben.
Die Tat ist brutal, ihre Nachgeschichte aber ebenso kaltherzig: Die 50-jährige Lehrerin Fiona B. lockte ihren 45-jährigen Freund Nicholas B. in ihr Haus in Nordhampton und versprach ihm Sex. Im Schlafzimmer fesselte sie ihn ans Bett und ermordete ihren Partner kaltblütig.
Um die Tat zu vertuschen, vergrub sie die Leiche im Garten hinter ihrem Haus. Außerdem versendete sie Nachrichten von seinem Handy, um sein Verschwinden zu vertuschen. In der Schule erzählte sie, ihr Partner habe sich getrennt und mit einer anderen Frau eine Affäre gehabt. Sie erhielt im Lehrerkollegium viel Mitleid für dieses „Trennung“.
Doch als die Leiche im Garten zu verwesen begann, begann sich B.s psychische Gesundheit zu verschlechtern. Sie zog in ein Ferienhaus in Cumbria. Freunde riefen im März 2022, vier Monate nach dem mutmaßlichen Mord, die Polizei, weil sie sich Sorgen um ihr Wohlergehen gemacht hatten. Bei dem Besuch entdeckten Polizeibeamte Tagebücher, in denen B. unter dem Alter Ego „Tulip 22“ (dt. Tulpe) geschrieben hatte.
Alter Ego namens „Tulip 22“
So hatte B. alias „Tulip 22“ etwa notiert: „Meine Handlungen verfolgen mich immer noch. Manchmal muss ich mich zusammenreißen und mich daran erinnern, was ich getan habe. Und dann erinnere ich mich an meine Vertuschungs-Geschichte – keine der beiden Geschichten scheint überzeugend zu sein.“
In einem anderen Beitrag schrieb sie: „Es war schwieriger, als ich dachte. Eine Leiche zu verstecken, war übel. Und eine Leiche zu bewegen ist viel schwieriger, als es im Fernsehen aussieht.“
Im Gerichtsverfahren hat Fiona B. nun gestern die Tat gestanden. Sie hat auch vor Gericht ausgesagt, Nicholas habe sie „kontrolliert und manipuliert“. Sie hätte sich nur durch den Mord entziehen können. Zuvor hatte Fiona B.s Verteidigung auf Totschlag im Affekt plädiert.
Beweise sind deutlich
Die Beweise sprechen aber deutlich von einer geplanten Tat. Die Angeklagte kaufte zuvor extra ein Universalmesser mit geschmiedetem Griff und besorgte Kabelbinder. Sie fesselte den Mann ans Bett und stach ihm in den Hals, während er eine Schlafmaske trug.
Um Zeit für das Verschwinden der Leiche zu haben, gab B. an, sich wegen Covid isolieren zu müssen. Währenddessen – das zeigen Überwachungskameras – habe sie aber Gegenstände eingekauft, um die Leiche von Nicholas entsorgen zu können.
Sie wickelte den Körper des Bauunternehmers in ein Laken und zerrte ihn die Treppe hinunter. Dann begrub sie ihn im Garten unter Betonblöcken und Holz. Anschließend stellte sie einen Blumentopf auf die Stelle, damit sie „dekorativ“ aussehe. Belastendes Material habe sie in einer Verbrennungsanlage im Garten vernichtet.
Zum 29. Mai wird das Urteil gegen Fiona B. erwartet. Ihr Geständnis sei eine große Erleichterung für die Angehörigen des Toten, betonte der leitende Ermittlungsbeamte und Detective Chief Inspector Adam Pendlebury gegenüber britischen Medien: „Die heutigen Nachrichten werden eine große Erleichterung für sie sein, da sie auf ihre Verurteilung im nächsten Monat warten.“