Schock für Tausende Kunden: Die Lebensversicherung FWU Life Lux ist pleite. Zuvor hatte die deutsche Muttergesellschaft, die FWU-Gruppe, Insolvenz angemeldet.
Der Luxemburger Lebensversicherer FWU Life Insurance Lux ist insolvent, wie es in einer Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters Ivo-Meinert Willrodt heißt. Demnach hat das Versicherungsunternehmen in Luxemburg einen Insolvenzantrag gestellt.
Auch die Muttergesellschaft, die Finanz-Holdinggesellschaft FWU AG, mit Sitz in Grünwald bei München, hatte bereits am 19. Juli Insolvenz angemeldet, heißt es weiter. Die FWU Life Lux stellte laut Mitteilung bereits Anfang Juli das Neugeschäft ein, das Altgeschäft wird jedoch vorerst weitergeführt.
„Die aktuelle Situation ist eine große Herausforderung“, sagte CEO Manfred Dirrheimer laut Mitteilung. „Angesichts der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer wesentlichen Beteiligungen und den daraus entstandenen Folgen für die FWU AG war ein Insolvenzantrag nicht abzuwenden.“
Grund für die Überschuldung sind laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ Beitragserhalt-Garantien, die der Versicherer abgegeben hatte. Offenbar hatte der Versicherer sich damit übernommen, heißt es weiter. Infolge der Insolvenz verhängte die Luxemburger Versicherungsaufsicht ein Auszahlungsverbot, mit der Folge, dass derzeit kein Kunde an sein Geld kommt, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Davon sollen auch Tausende Versicherte in Deutschland betroffen sein.
Die FWU AG beschäftigt laut Mitteilung rund 420 Mitarbeiter und unterhält weltweit zehn Standorte. In Europa hat die Gruppe rund 285.000 Kunden mit einer Beitragssumme in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro. Der Versicherer vertreibt nahezu ausschließlich fondsgebundene Kapitallebensversicherungen, von denen Verbraucherschützer jedoch abraten, unter anderem wegen hoher Kosten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Insolvenzverwalter Willrodt sagte, der Geschäftsbetrieb der FWU AG laufe weiter. „Wir werden sämtliche Sanierungsoptionen prüfen“, so Willrodt. „Das Verfahren ist komplex, aber wir sind bestrebt, eine langfristige Lösung für das Unternehmen zu finden.“