Mini-Disco, Fachwerk, Surferwelle
Ausflugstipp: In diese Stadt sollten sich auch Braunschweiger wagen
15.03.2025 – 11:04 UhrLesedauer: 3 Min.
Für manch einen Braunschweiger mag es nicht infrage kommen – doch ein Kurztrip nach Hannover hat einiges zu bieten. Was Sie sich dort anschauen können.
Der Ursprung der Rivalität zwischen Braunschweig und Hannover liegt tief in der Vergangenheit. Dennoch besteht die Abneigung zwischen den beiden rund 70 Kilometer voneinander entfernte Städten auch heute noch. Warum es sich aber durchaus lohnen kann, mal in die niedersächsische Landeshauptstadt zu fahren – selbst als Braunschweiger.
Wer mit dem Zug nach Hannover reist, kann direkt nach der Ankunft ein wenig Musik hören. Dafür am Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof einfach nach einem musikalischen Gullydeckel suchen. Sie haben richtig gelesen: nach einem Gullydeckel. Es handelt sich dabei um die Kunstinstallation „DJ Gullyman“. Zu finden ist sie kurz bevor es zum nach oben offenen Teil der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade hinuntergeht.
Aus dem Gully erklingen rund um die Uhr Lieder aus sämtlichen Musikrichtungen, zum Beispiel Salsa, Jazz, Pop und Klassik. Die Songs werden passend zur Jahreszeit ausgesucht. Die Website zum Projekt nennt Hannovers Musikgully, der von Architekt Timm Ohrt erdacht wurde, „die kleinste Disco der Welt“.
Wer Hannover besucht, sollte auch einmal durch die beschaulichen Gassen in der Altstadt schlendern. Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte Hannover einen großen Altstadtkern. Dort standen zahlreiche Fachwerkhäuser. Doch nach Krieg waren dort nur noch 40 der Häuser übrig. So ließ die Stadt Ende der 1950er-Jahre die restlichen über das Stadtgebiet verteilten Fachwerkhäuser in die heutige Altstadt versetzen.
Die Marktkirche mit ihrem markanten Backsteinturm ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Direkt daneben steht das Alte Rathaus, ein gotisches Bauwerk. In der Kramerstraße und rund um den Ballhofplatz laden Cafés, Restaurants, Kneipen und Boutiquen zu einem Stopp ein.
Am Leineufer ragen die berühmten Nanas von Niki de Saint Phalle in die Höhe – bunte, kurvige Kunstwerke, die bei ihrer Errichtung für Diskussionen sorgten, heute aber fest zum Stadtbild gehören. Auf der Skulpturenmeile zwischen Königsworther Platz und Friederikenplatz kann noch weitere moderne Kunst entdeckt werden.
Auf der „Leinewelle“ können Surfbegeisterte ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die künstliche Welle am Leineufer wird je nach Wassermenge und Können der Surfer angepasst. Auch das Zuschauen macht Spaß.
Ein Highligh ist die Fahrt mit dem Bogenaufzug im Neuen Rathaus. Dieser besondere Fahrstuhl fährt zunächst senkrecht und dann in einem 17-Grad-Winkel hinauf zur Kuppel. Laut Stadtverwaltung gibt es diese Art von Bogenaufzug weltweit kein zweites Mal.
Oben angekommen, bietet sich ein Panoramablick über die Stadt – an klaren Tagen möglicherweise sogar bis nach Braunschweig. Die Fahrt mit dem Aufzug kostet pro Person 4 Euro (3 Euro für Kinder) und ist in der Zeit von April bis Oktober möglich.
In der Nähe des Neuen Rathauses befindet sich der Maschsee. Auf dem künstlich angelegten See lässt es sich gut rudern oder segeln. Aber auch Tretboote kann man sich bei den Bootsverleihen ausleihen.