Im Testspiel gegen die Ukraine reichte es für das DFB-Team nur zu einem Unentschieden. Nach der Partie kam es zu einer kuriosen Interview-Szene.
Erst ein wackliger Moment auf dem Platz, dann ein kurioses Interview: Manuel Neuer erlebte bei seiner Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft einen durchaus ungewöhnlichen Abend.
In der 88. Minute des Testspiels gegen die Ukraine (0:0) hatte Neuer einen langen Ball der Ukrainer fast an der Mittellinie abgefangen. Statt den Ball wegzuschlagen, versuchte er ihn lässig zur Seite zu lupfen. Doch er fand keinen Mitspieler mit seinem Anspiel, sondern einen Gegenspieler und verursachte damit ein Gegentor. Glück für ihn: Der Ukrainer stand dabei im Abseits.
Nach dem Spiel ging der Abend für den deutschen Schlussmann kurios weiter. Neuer stellte sich in der ARD den Fragen von Reporterin Julia Scharf. Diese fragte zum Auftakt: „Manuel Neuer, erstes Länderspiel seit der WM in Katar. Wie ist es generell wieder mit der Mannschaft zusammen zu sein, und dann nach so einem Spiel dann auch gemeinsam über den Platz zu laufen?“
Neuer setzte zur Antwort an: „Ja, es ist ein wunderschönes Gefühl. Ich bin froh, wieder im Kreise der Nationalmannschaft zu sein, und jetzt auch das erste Spiel …“, doch bevor Neuer weiterreden konnte, unterbrach Scharf ihn. „Sekunde, Entschuldigung, ich habe gerade gehört, wir haben technische Probleme“, unterbrach ihn die Moderatorin.
Neuer stoppte, während Scharf sich vergewisserte, dass ihre Kollegen das Interview aufzeichnen werden. Dann begann sie erneut und stellte ihre Eingangsfrage an Neuer nochmal. Das Problem: Im TV war von dem vermeintlich technischem Problem nichts zu bemerken, der nochmalige Interviewstart war einwandfrei zu sehen und zu hören.
Auch Neuer schaute aufgrund der Situation etwas verdutzt, beantwortete die Frage dann aber brav erneut: „Ich habe es auf jeden Fall vermisst und bin sehr froh, dass ich wieder bei der Mannschaft dabei bin, mein erstes Länderspiel wieder nach langer Zeit machen konnte“, hielt er sich jedoch nicht ganz genau an seinen ursprünglichen Wortlaut. „Leider haben wir uns nicht belohnt für die Vielzahl an Tormöglichkeiten, aber ich hoffe, dass das dann in der Gruppenphase anders aussieht“, ging er auf das Spiel ein.
Der Tenor, ob der mangelhaften Chancenverwertung, war bei allen DFB-Stars ähnlich. So sagte auch Thomas Müller: „Schade, dass wir keins gemacht haben.“ Die Mannschaft habe aufgrund ihrer Leistung durchaus ein Tor verdient. Trotzdem übte er sich in Optimismus: „Es gibt keinen Grund, nervös zu sein, das hat man gesehen.“
Auch Joshua Kimmich betonte: „Wir haben echt ein ganz gutes Spiel gemacht. Wenn wir das 1:0, 2:0 gewinnen, kann sich kein Ukrainer beschweren.“ Außer der fehlenden Tore habe die Mannschaft viel von dem gezeigt, was sie sich vorgenommen habe. „Es ist immer schwierig, gegen einen Gegner Tore zu erzielen, der so tief steht. Trotzdem haben wir eine Vielzahl an Torchancen gehabt. Unter den Umständen hatten wir ein paar gute Dinger“, so Kimmich weiter.
Bundestrainer Julian Nagelsmann brachte es auf den Punkt: „Natürlich hätten wir lieber 2:0, 3:0 gewonnen. Aber wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass wir unbedingt gewinnen wollten.“