Im großen Vergleichstest
Kryptobörsen-Vergleich: Wo es sich lohnt, Bitcoin zu kaufen
Aktualisiert am 14.10.2024 – 08:20 UhrLesedauer: 4 Min.
Wer mit digitalen Währungen wie Bitcoin handelt, möchte einen Anbieter, der seine Token sicher aufbewahrt. „Finanztest“ hat neun Plattformen getestet – mit zum Teil großen Unterschieden.
Fast fünf Millionen Menschen haben in Deutschland Geld in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Cardano oder Solana investiert. Viele glauben an eine Ersatzwährung wie Gold, die ihr Geld vor Inflation absichert. Andere spekulieren darauf, einen zweiten Bitcoin zu finden, der sich innerhalb einer Dekade vertausendfacht.
„Finanztest“ hat in seiner Ausgabe (8/24) neun verschiedene Plattformen getestet, auf denen Menschen Cyberdevisen handeln können. Wer sich der enormen Risiken bewusst sei, finde bei den untersuchten Anbietern teilweise gute Konditionen, schreiben die Tester.
Worauf es ankommt, damit Ihr Investment in Bitcoin & Co. zumindest aus Verbrauchersicht sicher und kostengünstig ist, zeigt der große Krypto-Vergleichstest.
Auch wenn es heute noch reine Spekulation ist, könnten Kryptowährungen laut „Finanztest“ in nicht allzu ferner Zukunft zum Finanzestablishment gehören. Während die Kurse von Kryptowährungen nicht beeinflussbar sind, haben es Anleger bei den Handelskosten selbst in der Hand, verschiedene Anbieter zu vergleichen.
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Die neun getesteten Kryptobörsen bieten selbst Anfängern einen komfortablen, weitgehend intuitiven Zugang zu digitalen Währungen. Anleger müssen sich zunächst für eine Plattform entscheiden und dort ein Depotkonto eröffnen. Anschließend können sie dann transparent und günstig Bitcoin, Ether und andere Kryptowährungen kaufen, verkaufen oder tauschen.
Das geschieht vorzugsweise übers Smartphone. Außer N26 ermöglichen alle von „Finanztest“ ausgewählten Anbieter auch den Handel am PC via Browser.
Alle getesteten Plattformen erfüllten die Mindestanforderung für eine sichere Nutzung: Die Anbieter müssen eine Lizenz der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) für die Krypto-Verwahrung haben und ein Verrechnungskonto anbieten, das der Einlagensicherung unterliegt und in Euro geführt wird.
Die Bafin-Lizenz soll das Risiko für Anleger minimieren, an dubiose oder betrügerische Broker zu geraten. Im Internet tauchen immer wieder kriminelle Akteure auf, die Anleger mit hohen Renditeversprechen abzocken. Die Verwahrung von Kryptowährungen wurde im Dezember 2019 im Rahmen der jüngsten EU-Geldwäscherichtlinie als Finanzdienstleistung eingeführt. Wer den Umtausch von virtuellen Währungen in gesetzliche Zahlungsmittel und umgekehrt anbietet, gilt seither als Finanzdienstleister. Dies gilt auch für den Umtausch von einer virtuellen Währung in eine andere.
Die Zahl der handelbaren Kryptowährungen reicht von 10 (BSDEX) bis über 420 (Bitpanda). Für Spezialisten, die sich der sehr hohen Risiken bewusst sind, könne es reizvoll sein, auf eine Plattform mit großer Auswahl an Kryptowährungen zu setzen, schreiben die Autoren der Vergleichsstudie.
Normalanleger seien aber gut beraten, erst einmal bei den etablierten Währungen Bitcoin und Ethereum zu bleiben, wenn sie sich an diese Art von Investment wagten. Zumal bei vielen Währungen nicht klar sei, ob sie sich am Markt halten werden.
Um die Preismodelle der Krypto-Plattformen vergleichen zu können, haben die Tester die Gesamtkosten für verschiedene Bitcoin-Orders im Wert von 500, 1.000, 5.000 und 10.000 Euro berechnet. Dabei haben sie sowohl die Ordergebühren der Banken und Broker als auch die sogenannten Spreadkosten berücksichtigt.
Der Spread ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs – und für Kunden von Bison, Finanzen.net Zero, Justtrade und Traders Place der Hauptkostenfaktor. Die sogenannten Neobroker Justtrade und Trade Republic bieten gemeinsam mit der Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) besonders günstige Konditionen für den Handel mit Kryptowährungen.
So zahlen laut „Finanztest“-Studie Anleger bei Justtrade für eine 10.000-Euro-Order nur 30 Euro, während sich die Gesamtkosten bei Coinbase auf fast 200 Euro summieren.
Der Vergleichstest ergab, dass es beim Anlagebetrag zwischen den Anbietern keine wirkliche Untergrenze gibt. Der Handel ist teils schon ab einem Cent möglich.
Coinbase und Bitpanda offerieren als einzige der untersuchten Plattformen auch sogenanntes Staking. Beim Staking erhalten Besitzer von Digitalwährungen eine Art Dividende, wenn sie ihre Token als Sicherheit hinterlegen und eine Zeit lang weder verkaufen noch tauschen können.
Die Übertragung der Coins in die eigene Wallet ist nur bei Bison, Bitpanda, BSDEX und Coinbase möglich.
Anleger können auch Sparpläne auf Kryptowährungen einrichten. Laut Vergleich von „Finanztest“ ist dies bei Bison, Bitpanda, Coinbase, Finanzen.net Zero und Trade Republic möglich. Die Kosten dafür liegen zwischen 0,4 Prozent bei Trade Republic und 1,99 Prozent des Ordervolumens bei Coinbase.
Anlegern, die nicht in einzelne Kryptowährungen investieren wollen, stehen sogenannte ETPs (Exchange Traded Products) zur Verfügung. Da Bitcoin-ETFs in Deutschland nicht zugelassen sind, können sich Anleger mit ETPs indirekt an der Wertentwicklung digitaler Währungen beteiligen. ETPs auf Kryptowährungen lassen sich bei Bison, Finanzen.net Zero, Justtrade und Traders Place kaufen und handeln.