Arbeitgeberpräsident gegen ARD: Rainer Dulger sprach sich gegen das Krimi-Konzept des Ersten aus. Das ließ der Sender nicht unkommentiert.
Mitverantwortlich dafür machte der Arbeitgeberpräsident, der geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Prominent GmbH ist, auch die ARD-Erfolgsreihe „Tatort“. „Im Sonntagabend-Krimi sind die Mörder am häufigsten Unternehmer oder Manager“, so Dulger. Er könne jedoch versichern, „dass es in der wahren Welt nicht so ist.“
„Keine Absicht, ein bestimmtes Bild zu zementieren“
„Das Bild ist wirklich falsch. So soll es nicht weitergetragen werden“, pflichtete Scholz ihm bei und fügte augenzwinkernd hinzu: „Ich weiß nicht, ob der Bundeskanzler sich beim Fernsehrat des ein oder anderen Senders beschweren sollte.“
Die ARD nimmt die Vorwürfe durchaus ernst – und ließ sie nicht unkommentiert. „Die Krimi-Stories des ‚Tatort‘ sind in den verschiedensten Milieus und Lebenswelten angesiedelt. Die fiktiven Fälle richten sich nicht gegen einzelne Berufs- oder Bevölkerungsgruppen, und es gibt auch keine Absicht, ein bestimmtes Bild von ihnen in der Öffentlichkeit zu zementieren oder gar ein pauschales Urteil über einen Berufsstand zu fällen“, sagte ein Sprecher der ARD-Programmdirektion dem „Stern“.
Der Anspruch der Sonntagskrimis sei es, „mit ihren dramaturgisch aufbereiteten Stoffen auch gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen; die Mordfälle gehen dabei aber nicht überproportional auf Kosten von Unternehmern.“
Der Auslöser für Dulgers Vorwürfe soll dem Bericht zufolge eine 2017 veröffentlichte Studie sein, in der mehr als 1.000 „Tatort“-Folgen ausgewertet wurden. Dabei führte die Berufsgruppe der Unternehmer das Ranking der Mörder an. Es ließe sich allerdings in vielen Fällen gar nicht genau definieren, welcher sozialen oder beruflichen Gruppe der Täter genau zugeordnet werden könne.