Einen Tag im All – und die Probleme nehmen weiter zu: Nach einer Störung des Antriebssystems verliert der Mondlander „Peregrine“ jetzt wertvollen Treibstoff.
Eine US-Raumfahrtmission mit dem Ziel einer ersten erfolgreichen kommerziellen Landung auf dem Mond scheint zunächst gescheitert zu sein. Kurz nach dem Start am Montag habe es eine Störung gegeben, teilte das Unternehmen Astrobotic aus Pittsburgh mit.
Zunächst habe der Start wie geplant geklappt und die Systeme hätten wie erwartet funktioniert. Dann habe es eine Störung gegeben, die verhindert habe, dass das Raumfahrzeug eine stabile, der Sonne zugewandte Position einnehmen konnte.
Ersten Untersuchungen zufolge liege das wahrscheinlich an einer Störung des Antriebssystems, hieß es kurz darauf. Wenn sich das bestätigen sollte, sei auch die geplante sanfte Landung auf dem Mond gefährdet.
Zudem erreichte die Ladung der Batterie zwischenzeitlich ein niedriges Niveau, bis es wieder gelang, die Position der Kapsel zur Sonne zu orientieren und die Batterie wieder zu laden.
Raumgefährt verliert Treibstoff
Wenige Minuten später teilte Astrobotic jedoch mit, dass nun auch noch Treibstoff auszutreten scheine. „Das Team versucht, den Verlust zu stabilisieren, aber angesichts der Situation haben wir die Priorität darauf gesetzt, die wissenschaftlichen Daten zu maximieren, die wir sammeln können.“ Man analysiere derzeit, welche alternativen Missionsprofile derzeit möglich sein könnten.
„Jeder Erfolg und jeder Rückschlag sind Möglichkeiten, zu lernen und zu wachsen“, sagte Nasa-Manager Joel Kearns. „Wir werden diese Lektion nutzen, um unsere Anstrengungen zur Erforschung, Exploration und kommerzieller Entwicklung des Mondes voranzutreiben.“
Es sollte die erste US-Mondlandung seit 50 Jahren sein
Der unbemannte Lander „Peregrine“ war am Montag an Bord einer Rakete vom Typ „Vulcan Centaur“ des Herstellers ULA vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet.
Die Kapsel sollte eigentlich Ende Februar auf dem Erdtrabanten in einem Gebiet mit dem Namen Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) landen und die erste unbemannte US-Mondlandung seit der Apollo-Mission vor über 50 Jahren perfekt machen.
Im April 2023 war eine japanische Firma bei einer ähnlichen Mission gescheitert, als Grund gab das Unternehmen Ispace eine fehlerhafte Höhenberechnung des Landers beim Landeversuch an.