Nie struggle es leichter, Russland die Schuld für den niedrigen Füllstand der Gasspeicher in Deutschland und anderen europäischen Ländern in die Schuhe zu schieben. Russlands Präsident Putin selbst struggle es, der Ende Oktober in Aussicht gestellt hatte, im November wieder mehr Erdgas in Richtung Westen zu liefern.
Doch davon ist im Second nichts zu spüren. Die Speicherfüllstände bleiben niedrig. Das gilt insbesondere für jene Speicher in Deutschland, die Gazprom gehören oder an denen Gazprom beteiligt ist. Da ist es naheliegend, der russischen Seite zu unterstellen, sie geize mit Gasoline, um eine Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 zu erzwingen.
Doch liegen die Dinge so einfach? Natürlich ist Putin ein brutaler Machtpolitiker, der alle Instrumente nutzt, um seine Interessen durchzudrücken. Die Zuspitzungen im russisch-ukrainischen Dauerkonflikt unterstreichen das. Deeskalation ist ein Instrument, das in Putins Werkzeugkoffer keine Bedeutung hat.
Dennoch folgt die Gasversorgung nicht allein machtpolitischen Erwägungen. Nach einem kalten Winter 2020/2021 waren die Speicherfüllstände niedrig, die europäischen Händler haben im Sommer angesichts hoher Gaspreise nur zurückhaltend Vorräte für diesen Winter angelegt.
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Hinzu kamen logistische Probleme bei den Russen. Gazprom hat bis weit in den Herbst hinein damit zu tun gehabt, die Speicher im eigenen Land aufzufüllen. Zusammengenommen ergibt sich daraus ein Teil der Erklärung für die Lage.
Dass allerdings die russische Seite nach Angaben der Ukraine bis heute die Transitkapazitäten durch das verfeindete Land nicht in vollem Umfang nutzt, muss zu denken geben. An mangelnder Nachfrage nach Erdgas kann das nicht liegen.
Es greift zu kurz, Russland allein zum Schuldigen für die State of affairs auf dem Gasmarkt zu machen. Aber mit jedem Tag, an dem Russland weniger liefert als es möglich wäre, wächst der Druck, triftige Erklärungen zu liefern.
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