Die Ermittlerin spricht von einer „Nacht der Gewalt“, die ein Kind in England durchmachen musste. Nach dem Tod wurden die Mutter und ihr Partner nun verurteilt.
Im englischen Hernhill sind eine Mutter und ihr Lebensgefährte wegen des Mordes an einem 18 Monate alten Kind zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Wie die Polizei in Kent mitteilte, muss die Frau 19 Jahre und der Mann 23 Jahre lang ins Gefängnis. Das Gericht in Maidstone, Hauptstadt der Grafschaft Kent, verkündete das Urteil vergangenen Freitag.
Dem Polizeibericht zufolge hatten die Verurteilten dem Sohn der Frau im November 2020 zahlreiche Verletzungen zugefügt, die schließlich zum Tod geführt hatten. Demnach seien 70 Verletzungen am Kleinkind festgestellt worden, darunter innere Blutungen, Blutergüsse, Brüche an Brust, Rippen, Füßen, Armen und einem Bein. Außerdem habe der Junge Gesichtsverletzungen und Bissspuren aufgewiesen. Die Obduktion ergab weiter, dass das Kind erstickt und eine Waffe gegen ihn eingesetzt worden war, so die Polizei.
Spuren von Kokain im Körper
Die Angeklagten bestritten die Vorwürfe. Sie behaupteten, sie hätten mit dem Jungen in einem Bett geschlafen, seien aufgewacht und hätten festgestellt, dass er nicht ansprechbar sei. Als die Rettungskräfte eintrafen, war es für das 18 Monate alte Kind bereits zu spät. Die Ärzte stellten mehrere Prellungen und Verletzungen fest, woraufhin das Paar am selben Tag festgenommen wurde. Im März 2023 wurde Anklage wegen Mordes erhoben, im November vergangenen Jahres befand ein Gericht die beiden für schuldig.
Laut dem Polizeibericht hatte das Kind Spuren von Kokain im Körper – vermutlich durch passives Einatmen der Droge. Zudem wurden Spuren von Cannabis und Alkohol nachgewiesen. Die Angeklagten gaben später zu, in der Nacht des Mordes Kokain genommen und Alkohol getrunken zu haben. Ermittler stellten auf den Handys des Paares Nachrichten sicher, in denen sich der Mann unter anderem darüber beschwert hatte, dass der Junge ihn gebissen habe. Die Mutter antwortete, er solle „zurückbeißen“.
Die leitende Ermittlerin, Kathleen Way, sagte laut dem Polizeibericht über den Fall: Die Angeklagten haben dem Jungen „in einer Nacht der Gewalt unvorstellbares Leid zugefügt. Er hätte von seiner Mutter beschützt und geliebt werden sollen, doch stattdessen kam er unter schrecklichen Umständen ums Leben.“