Der WDR hat eine neue Senderchefin. Die Wahl fiel auf Katrin Vernau. Sie ist die Nachfolgerin von Tom Buhrow und beginnt ihren neuen Job im Januar 2025.
WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau und „Tagesthemen“-Moderator Helge Fuhst gingen am Donnerstag in eine Stichwahl um das Amt des WDR-Intendanten. Keiner der ursprünglich vier Kandidaten erreichte am Donnerstag im ersten Wahlgang die Mehrheit – also mindestens 28 Stimmen von 55 Stimmen. Zur Wahl standen der „Tagesthemen“-Moderator und Zweiter Chefredakteur der Gemeinschaftsredaktion ARD-aktuell Helge Fuhst, WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn, ZDF-Washington-Studioleiter Elmar Theveßen und WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau.
Deshalb war der zweite Wahlgang eine Stichwahl der beiden Bestplatzierten. Die Wahl fiel letztendlich auf Katrin Vernau. Die neue Intendantin beginnt am 1. Januar 2025. Der amtierende Senderchef des ARD-Senders Westdeutscher Rundfunk (WDR), Tom Buhrow, strebte keine weitere Amtszeit an.
Bundesweit bekannt wurde Vernau im Jahre 2022. Sie sprang damals als Interims-Intendantin beim in die Krise gestürzten Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ein. Dieser sah sich an der Spitze mit Vorwürfen der Vetternwirtschaft und der Verschwendung konfrontiert. Vernau kam vorübergehend für die zurückgetretene RBB-Chefin Patricia Schlesinger. Die Managerin räumte im Sender auf, machte ein bis dahin unbekanntes Millionenloch in der Wirtschaftsplanung öffentlich und startete einen Sparkurs. Danach ging sie zum WDR zurück.
Katrin Vernau, die im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen geboren ist, war vor ihrer Zeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter anderem Partnerin bei der Beratungsfirma Roland Berger gewesen. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin war außerdem Kanzlerin der Uni Ulm und der Uni Hamburg gewesen. Ab 2025 ist sie dann die neue WDR-Intendantin.
Der Rundfunkrat wählt den Intendanten. Das ist das Kontrollgremium aus ehrenamtlichen Vertretern vieler Gruppen, die einen Querschnitt der Bevölkerung repräsentieren sollen. Zum Beispiel schicken der Landtag, Städtetag, Kirchen, Gewerkschaften und Verbände Vertreter in das Gremium, das im Wesentlichen die Programmarbeit eines Senders überwacht.