Newsblog zu den Unwettern in weiten Teilen Deutschlands: Weiterer Landkreis ruft Katastrophenfall aus.
Das Wichtigste im Überblick
Unwetter ziehen über Teile Deutschlands hinweg. Dabei wird der Süden teils schwer getroffen, an einigen Stellen erreichten die Überschwemmungen bereits Jahrhunderthochwasserniveau. Das bedeutet, dass die Pegelhöhe von Gewässern oder die Abflussmenge von Wasser einen Wert erreicht, der über dem statistischen Mittelwert der vergangenen hundert Jahre liegt. Inzwischen müssen in Bayern und Baden-Württemberg Orte evakuiert werden. Das aktuelle Geschehen im Überblick:
Wie ist die Lage bei Ihnen vor Ort?
Das Unwetter trifft auch Ihre Region? Lassen Sie uns Ihre Eindrücke über WhatsApp (0173/2964435) zukommen. Neben Videos und Fotos können Sie uns auch gerne Erlebtes schildern. Ganz wichtig ist, dass Sie uns mitteilen, wo die Aufnahmen entstanden sind. Wenn Sie namentlich erwähnt werden wollen, nennen Sie uns bitte Ihren Namen.
Ihre t-online-Redaktion aus Berlin.
Deutscher Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf
1.17 Uhr: Inmitten der angespannten Hochwasserlage in Süddeutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. Das teilte der DWD in der Nacht zum Dienstag mit.
Tagelange Regenfälle hatten in den vergangenen Tagen die Pegel zahlreicher Bäche und Flüsse vor allem in Bayern und Baden-Württemberg stark ansteigen lassen. Ganze Ortschaften wurden überflutet, auch nachdem Dämme gebrochen waren. Mindestens vier Menschen kamen bisher in den Fluten ums Leben. Sowohl in Teilen Bayerns als auch Baden-Württembergs blieb die Lage am Montag angespannt.
Landkreis fordert Bürger auf, zu Hause zu bleiben
1.05 Uhr: Der Landkreis Rosenheim in Oberbayern hat die Bürgerinnen und Bürger angesichts des Hochwassers dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Montagabend. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.
Am Dienstag soll in einer Reihe von Gemeinden der Unterricht ausfallen: in Brannenburg, Raubling, Rohrdorf, Oberaudorf, Kiefersfelden, Nußdorf, Neubeuern, Bad Feilnbach und Flintsbach. Das Staatliche Schulamt Rosenheim werde die betroffenen Schulen informieren, hieß es. Die Kindergärten in den Orten sollen ebenfalls geschlossen bleiben.
Zuvor hatte der Landkreis bereits den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, sagte Landrat Otto Lederer (CSU).
Touristin per Gummiboot aus Hochwasser gerettet
0.24 Uhr: Eine Autofahrerin samt Hund ist am überfluteten Rheinufer in Wiesbaden von der Feuerwehr per Gummiboot gerettet worden. Die Touristin war mit ihrem Auto samt Wohnwagen auf der Maaraue unterwegs, wie ein Feuerwehrsprecher am Montagabend mitteilte. „Auf dem Weg zum Campingplatz fuhr die Dame in das steigende Hochwasser, solange bis der Motor aufgrund des Hochwassers streikte“, schrieb die Feuerwehr später in einer Mitteilung.
Nach Angaben des Sprechers wurde die Frau im Alter von Ende 50 mit dem Boot sicher ins Trockene gebracht. Einer der Helfer habe ihr Gespann auf einem höher gelegenen Parkplatz sicher abgestellt. Die Feuerwehr riet: „Achten sie auf Absperrungen im Hochwassergebiet, bei Missachtung bringen sie sich und andere in Gefahr!“
Mindestens elf Menschen in Fils gerettet
21.40 Uhr: In Ebersbach an der Fils (Baden-Württemberg) hat die Feuerwehr mindestens elf eingeschlossene Menschen gerettet. Teilweise seien die Straßen bis zu drei Meter unter Wasser gestanden, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt. Nennenswert verletzt worden sei nach aktuellem Stand aber niemand.
Menschen in Innenstadt von Regensburg evakuiert
21.02 Uhr: Rund 200 Menschen werden in der Innenstadt von Regensburg evakuiert. Das teilt eine Sprecherin mit. Das Grundwasser sei hier so stark gestiegen, dass die unmittelbare Gefahr bestehe, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.
Evakuierung in Miesbach
19.03 Uhr: Die Lage im bayrischen Landkreis Miesbach spitzt nach erneutem Dauerregen zu. Die dortige Schlierach sei innerhalb kürzester Zeit extrem stark angestiegen, wie der BR berichtet. In der Pegelübersicht des Landes Bayern ist zu sehen, dass dort kurzzeitig die Stufe drei überschritten wurde. Rund Hundert Personen mussten evakuiert werden.
Katastrophenfall in Rosenheim ausgerufen
18.05 Uhr: Der Landkreis Rosenheim ruft den Katastrophenfall aus. Landrat Otto Lederer verkündete diesen am Montagabend, wie der BR berichtet. In Rohrdorf werden demnach mittlerweile Menschen evakuiert. Starkregen hatte zuletzt die Situation in dem Gebiet verschärft.