Am Samstagabend hatten sich Armee und Miliz schwere Gefechte in der Nähe des Stadtzentrums geliefert.
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Khartum Die Waffenruhe im Sudan wird nach Angaben der paramilitärischen RSF-Miliz erneut um 72 Stunden verlängert. Sie gelte mit Ablauf der bisherigen Waffenruhe ab Mitternacht für weitere drei Tage, teilte ein Sprecher der RSF-Miliz am Sonntag mit. Ziel sei es, humanitäre Korridore offenzuhalten, damit die Menschen sich mit dem Nötigsten versorgen könnten und in sichere Gebiete gelangen könnten. Die Entscheidung sei eine Reaktion auf internationale und regionale Forderungen. Von der Armee lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Die Waffenruhe blieb aber auch am Sonntag fragil. Armee und RSF-Miliz beschuldigten sich erneut gegenseitig, die Feuerpause gebrochen zu haben. Die Kämpfe waren vor gut zwei Wochen ausgebrochen. Auslöser soll ein seit längerem schwelender Streit über die Eingliederung der RSF-Miliz in das Militär als Teil des Übergangs zu einer zivilen Regierung gewesen sein. Bei den Kämpfen wurden Hunderte Menschen getötet.
Die britische Regierung kündigte für Montag einen weiteren Evakuierungsflug an, um Landsleute aus Port Sudan nach Großbritannien in Sicherheit zu bringen. Im Hafen der Stadt ist US-Regierungskreisen zufolge auch ein Schiff der US-Marine eingelaufen, um bei der Evakuierung von Amerikanern zu helfen. Mit dem Transportschiff würden wohl Hunderte US-Bürger evakuiert.
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