Russlands Rechte feiert die Rückkehr des Händler des Todes.
(Foto: dpa)
Die Freude über die Heimkehr der Basketballspielerin Brittney Griner ist in den USA groß – und das absolut zu Recht. Seit Anfang des Jahres war Griner wegen einer bei ihr gefundenen kleinen Menge Cannabisöl in den Händen der russischen Justiz. Zuletzt in einer Strafkolonie in der Republik Mordowien – die Region ist bekannt für ihre Straflager. Griners Aussicht bis zuletzt: neun Jahre Haft.
Vielleicht noch größer ist die Freude aber in Russland. Dort feiern Nationalisten die Rückkehr von Victor But, der den Spitznamen „Händler des Todes“ trägt. Auch im Kreml, wo man sich für den Deal eingesetzt hatte, dürfte die Genugtuung entsprechend ausfallen.
Denn But ist für Russlands Präsidenten Wladimir Putin äußerst wertvoll: Noch 2019 hatten russische Behörden gleich 15 Amerikaner auf einmal angeboten, um But aus der Haft in den USA zurück nach Russland holen zu können. Jetzt reicht eine einzige Person ohne besondere sicherheitspolitische Kenntnisse.
Putin dürfte sich auf weitere Deals freuen
But hingegen werden Verbindungen zu Geheimdiensten nachgesagt, mindestens aber zur russischen High Society. Bei dieser beliebt zu sein, ist für Putin in Folge der heiklen Situation im Ukrainekrieg politisch besonders wichtig, innenpolitisch ist die Lage in Russland angespannt. Für beides spräche, dass sich der Kremlchef zuletzt höchstselbst für Buts Freilassung eingesetzt haben soll.
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Natürlich ist der Gefangenenaustausch per se gut. Dass er funktioniert hat, zeigt, dass Moskau und Washington trotz der enorm angespannten Situation rund um Russlands Krieg gegen die Ukraine in der Lage sind, zu kommunizieren, zu verhandeln, Lösungen zu finden.
Brittney Griner durch Gefangenenaustausch frei
Weniger gut ist hingegen ist, dass die USA ganz offensichtlich den sicherheitspolitisch kleineren Gewinn davongetragen haben. Denn eine Sportlerin eins zu eins für einen Waffenhändler auszutauschen, ist menschlich sicherlich richtig. Strategisch betrachtet hat Washington den Preis für zukünftige Deals damit vergleichsweise niedrig angesetzt.
Das könnte für andere westliche Staaten, deren Staatsbürger sich in russischer Gefangenschaft befinden, noch zum Problem werden. Putin hingegen dürfte sich auf weitere Deals freuen. Schon am Freitag sagte er, er halte auch einen weiteren Gefangenenaustausch dieser Art für denkbar.
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