Handelsblatt, Goldmans Sachs und die Frankfurter Buchmesse schreiben in diesem Jahr den Wirtschaftsbuchpreis aus.
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Düsseldorf Die Welt steckt in Krisen. Nach drei Pandemiejahren bestimmt nun schon im zweiten Jahr der Krieg in der Ukraine die Nachrichten. Die Rolle Russlands und der Kampf um eine neue Weltordnung bilden einen Schwerpunkt in den Buchveröffentlichungen der vergangenen Monate.
Aber auch die Transformation der Wirtschaft, vor allem angesichts der schnell voranschreitenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und der nach wie vor bedrohlichen Klimakatastrophe, bieten interessante Debatten. Welchem Thema widmet sich das beste Wirtschaftsbuch des Jahres?
Gesucht wird der Nachfolger eines Autorenduos, das Erkenntnisse zum Zukunftsthema KI innovativ umgesetzt hatte. Der KI-Experte Kai-Fu Lee und der Science-Fiction-Autor Qiufan Chen gewannen im vergangenen Jahr den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis für ihr Buch „KI 2041 – Zehn Zukunftsvisionen“, erschienen im Campus Verlag.
Nun startet die Ausschreibung für das beste Wirtschaftsbuch 2023.Nach den Pandemiejahren hat sich die Branche kürzlich erstmals wieder in Leipzig zur Buchmesse getroffen.
Mit 274.000 Besucherinnen und Besuchern kamen deutlich mehr als erwartet – fast so viele wie bei der letzten Messe vor Corona im Jahr 2019. In Frankfurt soll sich dieser Auftrieb fortsetzen – zumal die Buchmesse dort ein Jubiläum feiert: Vor 75 Jahren fand sie zum ersten Mal statt.
Motto „Wirtschaft verstehen“
Auch die Verkaufszahlen stimmen optimistisch. Seit Monaten verzeichnet die Branche positive Umsatzzahlen. Besonders erfreulich: Junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren geben einer GfK-Analyse zufolge mehr Geld für Lesestoff aus – und haben zudem pro Kopf mehr Bücher erworben.
Der Umsatz im Sachbuchsegment insgesamt über alle Altersgruppen ist im April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als fünf Prozent gestiegen. Im Bereich Sozialwissenschaften/Recht/Wirtschaft wurde allerdings ein Minus von 2,3 Prozent gemessen.
Zeit also für den Wirtschaftsbuchpreis, den das Handelsblatt gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse und der Investmentbank Goldman Sachs bereits zum 17. Mal verleiht. Er steht unter dem Motto „Wirtschaft verstehen“ und soll dazu beitragen, wirtschaftliche Zusammenhänge einem breiteren Publikum verständlich zu machen.
„Im vorigen Jahr haben wir mit dem Leserpreis und der Publikumsabstimmung im Saal schon einige Neuerungen erfolgreich verwirklicht“, sagt der Juryvorsitzende Hans-Jürgen Jakobs, Autor und ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts: „Und auch dieses Jahr soll es Überraschungen geben.“
2022 hatte es zum ersten Mal neben dem Jurypreis auch einen Leserpreis gegeben. Die Gewinner beider Preise wurden erst am Abend der Verleihung bekannt gegeben – die Preisträger respektive Preisträgerin wussten nichts davon.
Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2023: Die Jury
Dies machte die Verkündung besonders spannend. Katja Diehl, Trägerin des ersten Leserpreises, kam mit einem richtigen Jubelschrei auf die Bühne. 2500 Leserinnen und Leser des Handelsblatts hatten zuvor an der Abstimmung teilgenommen.
Ab Freitag, 19. Mai 2022, können Verlage in Deutschland, der Schweiz und Österreich wieder jeweils bis zu drei Bücher einreichen. Alle literarischen Genres von Sachbuch, Biografie, Unternehmensporträt, Managementbibel bis zum Wirtschaftskrimi sind zugelassen. Einsendeschluss ist der 2. August. Akzeptiert werden auch Fahnen und Manuskripte von Büchern, die bis September erscheinen.
Am 11. August veröffentlicht das Handelsblatt die Shortlist auf der Literaturseite sowie im digitalen Angebot; ab dann stellt die Redaktion die Finalisten und Finalistinnen bis zur Preisverleihung ausführlich vor.
Eine hochkarätige Jury aus Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern entscheidet über die Preisvergabe zum Deutschen Wirtschaftsbuchpreis, die im Rahmen einer Gala während der Frankfurter Buchmesse stattfinden soll. Zusätzlich entscheiden wieder die Leserinnen und Leser über den Leserpreis.
Mehr: Alle Details zu Teilnahmebedingungen, Anmeldemodalitäten und Initiatoren des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises finden Sie hier.