Die Einigung steht aber noch unter dem Vorbehalt, dass die EU-Kommission dem 49-Euro-Ticket zustimmt.
(Foto: dpa)
Berlin Nach wochenlangen Beratungen haben sich Bund und Länder auf ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket für den Nah- und Regionalverkehr verständigt. Demnach sollen die Verkehrsunternehmen ab dem 3. April das monatlich kündbare Monatsticket vertreiben. Gültig ist es ab dem 1. Mai.
Nach Informationen des Handelsblatts aus Verhandlungskreisen sollen davon auch Beschäftigte mit einem Jobticket profitieren. Wie es hieß, gebe es einen fünfprozentigen Abschlag auf das Monatsticket, sofern der Arbeitgeber „mindestens 25 Prozent“ bezuschusst. Auch ist verabredet, dass Kunden das Ticket monatlich kündigen können, ohne eine Gebühr zahlen zu müssen. Dies war zunächst von den Nahverkehrsunternehmen ins Spiel gebracht worden.
Das Ticket soll grundsätzlich digital verkauft werden. Darauf hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bestanden. Verkehrsunternehmen, die eine Chipkarte ausgeben wollen, können zunächst ein „digital kontrollierbares Papierticket“ ausgeben, „bis genügend Chipkarten verfügbar und ausgegeben sind, längstens bis 31.12.2023“, heißt es in dem Beschlusspapier der Bund-Länder-Arbeitsgruppe.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen soll allen Verkehrsunternehmen mit einer kostenfreien App helfen, „um die durchgängige Kontrollierbarkeit zu unterstützen“. Der Verband soll auch den ersten bundesweit gültigen Tarif evaluieren. Er soll zunächst auf zwei Jahre angelegt sein und bis dahin auch stabil bei 49 Euro bleiben.
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Wie es hieß, konnten sich die Unternehmen nicht auf eine bundesweit einheitliche Marketingkampagne verständigen. Hingegen sollen sich die Verbände des Nahverkehrs, zu denen auch der Bundesverband deutscher Omnibusunternehmen oder der Bundesverband Schienenpersonennahverkehr gehören, auf einen gemeinsamen Dienstleister verständigen.
Wissing will Branche modernisieren
Verkehrsminister Wissing verspricht sich von dem Ticket, die Branche grundlegend zu modernisieren. Allerdings wird das Ticket eines von vielen sein und bei Weitem zunächst nicht so viele Tarife ersetzen, wie sich manche Experten erhofft hatten.
Verkehrsminister Wissing verspricht sich von dem Ticket, die Branche grundlegend zu modernisieren.
(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)
Bund und Länder hatten monatelang über das Ticket gestritten. Die Tarifhoheit im Nahverkehr liegt bei den Kommunen und Ländern, nicht beim Bund. Dieser hat sich bereiterklärt, Einnahmeausfälle durch das neue Ticket mit 1,5 Milliarden Euro im Jahr zu unterstützen.
In Kürze wird Minister Wissing seinen Gesetzentwurf zu dem Tarif vorlegen. Dazu muss das Regionalisierungsgesetz geändert werden, über das der Bund den Nahverkehr der Länder finanziert. Im ersten Jahr wird der Bund nun auch die Tarifgenehmigung übernehmen, wie es hieß.
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