Ein Zwerchfellbruch kann viele Symptome auslösen. Lesen Sie, ob auch Herzbeschwerden wie Herzstolpern oder Druck in der Herzgegend dazugehören können.
Das Wichtigste im Überblick
Meist bleibt ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) lange Zeit unbemerkt, denn nur selten führt er zu Beschwerden. Treten Symptome auf, dann vor allem in Form der sogenannten Refluxkrankheit: Wenn durch den Bruch Magensäure in die Speiseröhre fließt, können Sodbrennen, Völlegefühl oder Aufstoßen die Folge sein.
Aber wie ist es mit Herzstolpern oder anderen Herzbeschwerden? Kann ein Zwerchfellbruch solche Symptome hervorrufen?
Symptome je nach Form unterschiedlich
Bei einem Zwerchfellbruch hat sich im Zwerchfell – der Muskelplatte, die Brust- und Bauchraum voneinander trennt – eine größere Lücke gebildet, durch die Teile des Magens nach oben in den Brustraum gelangen.
Dies kann zu unterschiedlichen Symptomen führen. Welche und ob dazu auch Probleme wie Herzstolpern oder Druck auf der Brust gehören, hängt vor allem von der Form und Schwere des Bruches ab.
Fachleute unterscheiden zwei Hauptformen von Zwerchfellbrüchen:
- die Gleithernie (axiale Hernie) und
- die paraösophageale Hernie
Zudem gibt es Mischformen aus beiden Varianten.
Gut zu wissen
Insgesamt sind Beschwerden durch einen Zwerchfellbruch selten: Neun von zehn Betroffenen bemerken keine Symptome.
Herzprobleme bei bestimmter Bruchform möglich
90 Prozent aller Menschen mit Zwerchfellbruch haben eine Gleithernie. Bei dieser Form sind der Mageneingang und der obere Teil des Magens in den Brustraum gerutscht. In den meisten Fällen macht die Gleithernie keine Beschwerden und muss nicht behandelt werden. Seltener geht sie mit Symptomen wie Sodbrennen, Völlegefühl oder häufigem Aufstoßen einher. Herzstolpern oder andere Herzbeschwerden sind hingegen nicht zu erwarten.
Beim wesentlich selteneren paraösophagealen Zwerchfellbruch („paraösophageal“ = neben der Speiseröhre) bleibt der Teil des Magens, in den die Speiseröhre mündet, am richtigen Ort – jedoch gelangt der am höchsten gelegene Magenbereich in den Brustraum neben die Speiseröhre.
Der paraösophageale Zwerchfellbruch kommt zwar deutlich seltener vor, führt aber im weiteren Verlauf eher zu stärkeren Beschwerden. Daher muss er meist operiert werden. Eine extreme Sonderform ist der sogenannte Upside-down- oder Thoraxmagen: Dabei ist der größte Teil des Magens in den Brustraum geraten, sodass er quasi über Kopf steht.
Paraösophagealer Zwerchfellbruch kann Herzbeschwerden auslösen
Ein sehr großer paraösophagealer Zwerchfellbruch kann tatsächlich Beschwerden hervorrufen, die einer Herzerkrankung ähneln. Dies kommt jedoch selten vor.
Zu Beginn bemerken Betroffene keine Symptome; im weiteren Verlauf können jedoch Beschwerden auftreten. Dazu zählen zum Beispiel Schluckbeschwerden, Atemprobleme, verstärktes Aufstoßen oder Völlegefühl. Aber auch Kreislaufbeschwerden, ein Druckgefühl in der Herzgegend, Herzrhythmusstörungen und Herzstolpern können die Folge sein. Meist treten diese Symptome nach dem Essen auf.
Insbesondere bei einem Upside-down-Magen können Symptome einer akuten koronaren Herzkrankheit auftreten – denn die verlagerten Magenbereiche verdrängen benachbarte Organe wie Herz und Lunge beziehungsweise üben Druck darauf aus. Das kann zu Atemnot, Engegefühl in der Brust und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Dies geht zumindest aus Fallberichten hervor.
Herzstolpern ärztlich abklären lassen
Herzstolpern, Druck auf der Brust oder andere Beschwerden in der Herzgegend können zahlreiche Ursachen haben. Eine große paraösophageale Hernie beziehungsweise ein Upside-down-Magen ist nur eine davon – und diese kommt relativ selten vor. Daher ist es wichtig, anhaltenden und/oder sehr starken Beschwerden frühzeitig auf den Grund zu gehen.