Im letzten Spiel vor der Winterpause hatten von Ausfällen geplagte Bayern große Mühe in Wolfsburg. Am Ende reichte es dennoch zu einem knappen Sieg.
Der FC Bayern geht mit einem glanzlosen Sieg in die Winterpause. Der von verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen geplagte deutsche Rekordmeister erkämpfte sich beim VfL Wolfsburg einen 2:1-Erfolg. Jamal Musiala hatte die Münchner in der 33. Minute per Kopf in Führung gebracht. Harry Kane erhöhte in der 43. Minute mit einem Traumtor aus der Distanz. Doch noch vor der Pause war es Maximilian Arnold, der die Wolfsburger mit einem ebenfalls sehenswerten Distanzschuss wieder heranbrachte.
In der zweiten Hälfte übernahmen die Wölfe dann überraschend das Kommando und erarbeiteten sich einige Torchancen. Müde wirkende Bayern konzentrierten sich zunehmend auf das Verteidigen und lauerten auf Umschaltmomente. Der Ausgleich wollte den Gastgebern aber nicht mehr gelingen.
Durch den Sieg halten die Bayern Anschluss an Tabellenführer Leverkusen. Sie gehen mit vier Punkten Rückstand bei einem Spiel weniger in die Winterpause. Wolfsburg bleibt im Tabellenmittelfeld kleben. Die Elf von Trainer Niko Kovač rangiert mit 19 Punkten auf Tabellenplatz zehn.
So lief das Spiel:
„Mal schauen, was das Spiel für Herausforderungen bringt. Wir hoffen, dass wir die passenden Antworten haben werden“, hatte Bayern-Trainer Thomas Tuchel vor der Partie gesagt. Doch erst einmal musste seine Offensive um Musiala, der mit 20 Jahren und 297 Tagen zum jüngsten Spieler der Geschichte mit 100 Bundesliga-Spielen für Bayern aufstieg, nach den richtigen Ideen für die massive Wölfe-Defensive suchen.
Die frühe Möglichkeit von Mattias Svanberg (4.) für den VfL blieb vor 28.917 Zuschauern lange die beste Möglichkeit der Partie. Die Gäste, bei denen Raphaël Guerreiro und der junge Aleksandar Pavlovic wie schon zuletzt beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart die erkrankten Joshua Kimmich und Leon Goretzka ersetzten, hatten im Wolfsburger Regen aber lange viel mehr vom Spiel. Und mit zunehmender Spieldauer erhöhte Bayern dann auch den Druck.
Doch zunächst traf Thomas Müller, der gerade seinen Vertrag noch einmal bis 2025 verlängert hat, per Kopf nur die Latte (32.). Sekunden später nickte Wirbelwind Musiala nach einer Müller-Flanke dann aber zur verdienten Führung ein. „King Kane“ erhöhte mit einem wunderbaren Schlenzer aus rund 20 Metern – es war bereits das 21. Saisontor für den Engländer.
Doch Arnold sorgte mit seinem Gewaltschuss aus der Distanz dann noch vor der Pause dafür, dass es spannend blieb. Zudem hätten die Bayern viel mehr aus ihrer Überlegenheit herausholen können, doch aussichtsreiche Angriffe wurden etwa von Müller oder Leroy Sané zu schlampig zu Ende gespielt. Auf der anderen Seite hatten Tiago Tomas und Rogerio (58.) für die immer mutiger werdenden Wölfe den Ausgleich auf dem Fuß.
In der Folge gab Bayern die Kontrolle etwas aus der Hand, es entwickelte sich mehr und mehr ein offener Schlagabtausch. Natürlich wollte Bayern den Sieg und hatte durch Kane (74.) eine gute Möglichkeit, doch auch Wolfsburg witterte seine Chance. Und so sahen die Zuschauer zum Jahresabschluss keine hochklassige, aber überraschend packende und offene Partie. In der Nachspielzeit parierte Manuel Neuer gut gegen Arnold (90.+2).