Das weltweit erste Routine-Impfprogramm gegen Malaria hat in Kamerun begonnen. Die Aktion soll Tausende von Kinderleben in Afrika retten.
In Kamerun hat eine Massenimpfkampagne gegen Malaria begonnen, die weltweit die erste ihrer Art ist. Der Schritt soll das Land nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) im langjährigen Bemühen zur Eindämmung der Krankheit in Afrika voranbringen. Auf dem Kontinent treten 95 Prozent aller Malaria-Todesfälle weltweit auf.
Aurélia Nguyen, Hauptprogrammdirektorin der Impfallianz Gavi, die Kamerun bei der Beschaffung der Impfstoffe unterstützt, erklärte: „Die Impfungen werden Leben retten. Sie werden eine große Entlastung für Familien und das Gesundheitssystem des Landes bringen.“
Das zentralafrikanische Land plant, in den Jahren 2024 und 2025 etwa 250.000 Kinder zu impfen. Jährlich gibt es in Afrika rund 250 Millionen Malaria-Fälle, darunter 600.000 Todesfälle, vorwiegend bei Kindern.
Partnerschaften zur Impfung in Afrika
Gavi kooperiert mit 20 weiteren afrikanischen Ländern, um ihnen den Zugang zum Impfstoff zu ermöglichen. Die Hoffnung ist, dass bis 2025 mehr als sechs Millionen Kinder geimpft werden können. Deutschland ist eines der Geberländer der Gesundheitspartnerschaft Gavi, die sich auch auf die Verbesserung des Zugangs zu Impfungen in Entwicklungsländern konzentriert.
Kamerun nutzt derzeit Mosquirix, den ersten von zwei kürzlich zugelassenen Malaria-Impfstoffen. Dieser wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Trotz einer Wirksamkeit von lediglich etwa 30 Prozent und der Notwendigkeit von vier Dosen ist der Impfstoff ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Malaria.
Ein zweiter, von der Universität Oxford in Großbritannien entwickelter Impfstoff könnte eine praktikablere Lösung sein, wie die Experten berichten. Dieser ist billiger, erfordert nur drei Dosen und könnte in größerer Menge produziert werden. Nguyen von Gavi äußerte die Hoffnung, dass der Oxford-Impfstoff noch im Jahr 2024 für Immunisierungen zur Verfügung stehen könnte.
Malaria wird hauptsächlich durch infizierte Mücken übertragen und kann zu Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost führen.