Manuel Neuer ist die klare Nummer eins – im Verein und DFB-Team. Dennoch sollte er ab und zu zurückstecken, meint zumindest ein früherer Torwart.
Der ehemalige Fußballprofi Oliver Kahn rechnet in Zukunft mit weniger Einsätzen von Nationaltorhüter Manuel Neuer im Verein und DFB-Team. „In diesem Alter ist es nicht mehr möglich, ein Quantum von 50 bis 60 Spielen pro Saison auf allerhöchstem Niveau zu spielen“, sagte der langjährige Torwart in einem Interview der „Sport Bild“ über die 38 Jahre alte Nummer eins beim FC Bayern und der Nationalmannschaft. Neuer gilt allerdings als ein Profi, der in jeder Partie auf dem Platz stehen will und ungern pausiert.
„Ich habe damals hier und da Spiele an Michael Rensing abgetreten, konnte so regenerieren und mich voll auf die entscheidenden Spiele konzentrieren. Wie lange er noch spielen möchte, kann nur er selbst entscheiden“, sagte Kahn, der bis vor gut einem Jahr als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern faktisch Neuers Chef war und seine aktive Fußballkarriere im Alter von 39 Jahren beendet hatte.
Zu Neuers Zukunft als Nationalspieler sagte Kahn, dass es irgendwann darum ginge, „den richtigen Moment für den Abgang zu finden. Hier das richtige Timing zu haben, ist genauso anspruchsvoll, wie über Jahre Weltklasse-Leistungen zu bringen.“ Trotz einiger Wackler Neuers in der Schlussphase der Saison rechnet Kahn bei der bevorstehenden Heim-EM mit einer guten Leistung des Fifa-Welttorhüters von 2020: „Für die EM kann ich mir gut vorstellen, dass Manuel mit seiner Erfahrung sein Top-Level erreichen wird.“