Jetzt leben wir wieder in kriegerischen Zeiten. Kriege wie in der Ukraine und im Nahen Osten sind täglich in den Medien. Vielleicht erregt Käthe Kollwitz deshalb mehr als zehn Jahre nach der letzten großen Ausstellung ihres Werks erneut Aufmerksamkeit. In Frankfurt am Main läuft eine neue Ausstellung mit dem Titel „Kollwitz“, die ihre Arbeiten auf Papier, Skulpturen und frühen Gemälden präsentiert. Das Museum of Modern Art in New York veranstaltet die erste große amerikanische Ausstellung von Kollwitz‘ Werken seit 30 Jahren. Eine Ausstellung ist auch in Kopenhagen in Dänemark geplant.
Käthe Kollwitz war Künstlerin, Pazifistin und Feministin
Ihre Rolle als pazifistische und politisch engagierte Künstlerin ist sicherlich ein Faktor für dieses erneute Interesse. Aber Kollwitz war auch eine Feministin und überhaupt eine starke und unkonventionelle Frau, was sie auch sehr modern erscheinen lässt. Darüber hinaus beschäftigte sich ihre Arbeit in ihrer 55-jährigen Karriere mit Trauer und Tod, Armut und Arbeit, Liebe und Mutterschaft. Sie selbst bezeichnete diese Themen als „ursprünglich“. Ihr Stil war naturalistisch, ernst und manchmal erschreckend realistisch oder ausdrucksstark. Obwohl sie bedeutende Skulpturen wie das Antikriegsdenkmal „Grieving Parents“ schuf, war das Medium für ihre Arbeit größtenteils Druck oder Zeichnung.