Die Wurst- und Fleischabteilung im KaDeWe war viele Jahre Anlaufpunkt für Feinschmecker in Berlin. Damit ist jetzt überraschend Schluss.
Luxusartikel, gute Restaurants – und eben Fleisch- und Wurstwaren: Berliner wie Touristen strömen täglich in das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Schöneberg, um sich mit hochpreisigen Accessoires einzudecken oder lecker essen zu gehen. Ebenfalls sehr beliebt – nun aber plötzlich geschlossen: die Fleisch- und Wursttheke. Das geht aus einem Bericht der „Berliner Zeitung“ hervor.
Demnach machte die Abteilung, in der bislang etwa 1.800 Wurst- und Fleischsorten angeboten wurden, am Freitagvormittag unerwartet dicht. Eine KaDeWe-Sprecherin bestätigte dem Bericht zufolge das Aus; hielt sich, was die Gründe angeht, jedoch zurückhaltend. Sie teilte lediglich mit: „Personalanpassungen sind eine Voraussetzung für die Übergabe des Geschäftsbetriebs an den neuen Betreiber.“ Das KaDeWe meldet erst vor kurzem Insolvenz an – und konnte nur durch die Übernahme der Central Group gerettet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie ein Video auf der Plattform X von Freitag zeigt, sind die zahlreichen Auslagen annähernd leer. Nur noch ausgewählte Produkte, die eher wie Dekoration aussehen, liegen in den langen Vitrinen. Lediglich abgepackte Wurst hängt an einigen Warenständern, geschäftiges Treiben oder Kundschaft sucht man im Video vergebens.
Was für Einheimische und Touristen ein kulinarischer Verlust sein wird, stellt zahlreiche Angestellte vor große Existenzängste. Denn: 100 Mitarbeitern der KaDeWe-Group sei darüber hinaus gekündigt worden, allein 70 von ihnen arbeiten dem Bericht zufolge in der Verwaltung.