Fachleute unterscheiden verschiedene Hämorrhoiden-Grade. Je höher der Grad, desto weiter ist das Hämorrhoidalleiden fortgeschritten – und desto langwieriger ist die Behandlung. Welche Therapie in welchem Stadium infrage kommt.
Das Wichtigste im Überblick
Hämorrhoiden sind die natürlichen Gefäßpolster in der Analregion, die den Enddarm nach außen abdichten. Sind die Hämorrhoiden krankhaft vergrößert, können sie Probleme bereiten. Mögliche Symptome sind dann unter anderem Juckreiz, Blut auf dem Toilettenpapier oder Nässen.
Wer solche Beschwerden hat, sollte den Arztbesuch nicht unnötig hinausschieben. Denn die Behandlung hängt unter anderem davon ab, welcher Hämorrhoiden-Grad vorliegt. Davon abgesehen ist es wichtig abzuklären, ob tatsächlich vergrößerte Hämorrhoiden hinter den Symptomen stecken.
Ärztinnen und Ärzte unterscheiden bei einem Hämorrhoidalleiden zwischen vier verschiedenen Schweregraden beziehungsweise Stadien. Bei Hämorrhoiden 1. Grades handelt es sich um eine leichte Ausprägung, während Grad 4 die schwerste Ausprägung darstellt. Die Übergänge zwischen den Graden sind fließend.
Hämorrhoiden 1. Grades
Vergrößerte Hämorrhoiden 1. Grades bereiten oft noch keine Beschwerden. Sie müssen daher auch nicht unbedingt behandelt werden. Von außen sind sie nicht zu erkennen.
Um Hämorrhoiden 1. Grades festzustellen, betrachtet die Ärztin oder der Arzt den Enddarm von innen. Dafür benutzt sie oder er ein Proktoskop. Dieses Untersuchungsinstrument besteht aus einem kurzen Rohr mit eingebauter Lichtquelle und einer Linse.
Hämorrhoiden 2. Grades
Bei vergrößerten Hämorrhoiden 2. Grades sind die Schwellkörper bereits etwas größer. In diesem Stadium treten sie während des Stuhlgangs vorübergehend aus dem Enddarm hervor, ziehen sich danach aber wieder von selbst zurück.
Hämorrhoiden 3. Grades
Hämorrhoiden 3. Grades ragen beim Pressen aus dem Enddarm heraus. Anders als im zweiten Stadium ziehen sie sich nicht von selbst zurück. Sie können allerdings mit dem Finger wieder in den Enddarm geschoben werden.
Hämorrhoiden 4. Grades
Um Hämorrhoiden 4. Grades handelt es sich, wenn die Gefäßknoten dauerhaft aus dem After herausragen und nicht mehr mit dem Finger zurückgeschoben werden können. Fachleute sprechen von einem fixierten Prolaps.
Behandlung hängt vom Hämorrhoiden-Grad ab
Sind die Hämorrhoiden nur leicht vergrößert (Hämorrhoiden 1. oder 2. Grades), müssen sie nicht immer sofort behandelt werden. Bei akuten Beschwerden können Salben, Cremes oder Zäpfchen möglicherweise etwas Linderung verschaffen. In manchen Fällen klingen die Symptome von allein wieder ab. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich das Hämorrhoidalleiden irgendwann erneut bemerkbar macht. Wenn die Symptome nicht verschwinden oder sich sogar verstärken, sollten Betroffene die vergrößerten Hämorrhoiden auf jeden Fall behandeln lassen. Hausmittel oder Salben beseitigen das Problem nicht, sondern können die Symptome höchstens vorübergehend reduzieren.
In höheren Stadien empfiehlt sich immer eine Behandlung, denn: Je weiter das Hämorrhoidalleiden fortschreitet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für weitere und stärkere Beschwerden.