Der angeschlagene Jeep- und Ram-Hersteller ist auf der Suche nach einem neuen CEO als Nachfolger von Carlos Taveres, der nach einer düsteren Finanzleistung im ersten Halbjahr unter Beschuss von US-Händlern und der Gewerkschaft United Auto Workers steht.
Stellantis, der viertgrößte Automobilhersteller der Welt, hat seine Gewinnprognose für 2024 gesenkt und sich auf Investitionen zur Sanierung seiner US-Aktivitäten angesichts eines breiteren Brancheneinbruchs und zunehmender chinesischer Konkurrenz berufen.
Das Unternehmen gab bekannt, dass es seine Bemühungen zur Sanierung seines nordamerikanischen Geschäfts beschleunigt und unter anderem den Lagerbestand der Händler bis zum Jahresende auf nicht mehr als 300.000 Fahrzeuge anhebt, statt wie ursprünglich geplant im ersten Quartal 2025.
Die Aktion ist auf einen Rückgang der Auslieferungen von 200.000 Fahrzeugen in der zweiten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen, doppelt so viele wie vom Unternehmen prognostiziert. Das Unternehmen sagt, dass es für 2024-Modelle und ältere Modelle höhere Anreize bieten wird.
In seiner Gewinnwarnung sagte Stellantis, dass das Unternehmen voraussichtlich das Jahr mit einem negativen Cashflow zwischen 5 und 10 Milliarden Euro abschließen werde.
Der Autohersteller, der 2021 aus der Fusion von PSA Peugeot mit Fiat Chrysler Automobiles hervorgegangen ist, senkte auch seine Prognose für die Betriebsgewinnmarge auf 5,5 % bis 7 % statt zweistellig.
Das Unternehmen meldete für das erste Halbjahr einen Rückgang des Nettogewinns um 48 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den USA gingen die Verkäufe im ersten Halbjahr um fast 16 % zurück, obwohl die Neuwagenverkäufe insgesamt um 2,4 % stiegen.
Der angeschlagene Jeep- und Ram-Hersteller ist auf der Suche nach einem neuen CEO als Nachfolger von Carlos Taveres, der nach einer düsteren Finanzleistung im ersten Halbjahr unter Beschuss von US-Händlern und der Gewerkschaft United Auto Workers steht. Das Unternehmen besteht darauf, dass die Suche nur ein Teil einer normalen Nachfolgeplanung für Führungskräfte sei.
Auch in Italien, wo einer der Hauptaktionäre sitzt, steht Stellantis aufgrund von Produktionskürzungen unter Druck. Die Arbeiter haben für den 18. Oktober einen eintägigen Streik angekündigt.
Die Automobilindustrie erlebte in den letzten Monaten eine turbulente Zeit: Die Fahrzeugproduktion stieg, die Rückstände in der Lieferkette ließen sich jedoch nur langsam abbauen. Dies hat zu Transport- und Logistikproblemen sowie zu Rohstoffknappheit geführt.
Auch eine zunehmende Zahl von Streiks bei Stellantis hat in den letzten Wochen zu den Problemen des Autokonzerns beigetragen, wobei dem Unternehmen Vertragsbrüche vorgeworfen wurden. Entlassungen bei Stellantis, wie etwa die jüngsten Entlassungen im Warren-Montagewerk in Michigan, haben diese Situation ebenfalls noch verschärft.
Im Segment der Elektrofahrzeuge sieht sich das Unternehmen einer immer stärkeren Konkurrenz aus China und seinen günstigeren Elektrofahrzeugen ausgesetzt. Auch Autokäufer zögerten beim Kauf von Elektrofahrzeugen, wobei die Kosten als einer der Gründe für ihre Zurückhaltung genannt wurden.