Schneller fahren, Sprit sparen: Der Hybridantrieb verspricht etliche Vorteile. Allerdings hat die Kombination aus E-Motor und Verbrenner auch Nachteile – insbesondere für bestimmte Fahrer.
Das Wichtigste im Überblick
Mit dem Toyota Prius fing es an. Seit seinem Start ist er das Sinnbild schlechthin für den Hybridantrieb. Und das ist inzwischen 22 Jahre her. Lange Zeit hatte der sparsame Japaner so gut wie keine Konkurrenz. Inzwischen ist das Angebot deutlich gewachsen. Und die Nachfrage hat ebenfalls zugenommen. Fahrer eines Hybridautos schätzen seine schnelle Beschleunigung und seinen geringen Verbrauch. Diese Stärke kann der Hybridantrieb aber nicht immer ausspielen.
Was genau ist ein Hybridantrieb?
Als Hybridantrieb bezeichnet man die Kombination verschiedener Antriebsprinzipien oder Energiequellen. In aller Regel versteht man darunter das Zusammenspiel eines Benziners (seltener auch eines Diesels) mit einem Elektromotor. Daneben gibt es auch Hybride mit Benzin- und Gasantrieb (Erdgas oder Autogas).
Wie ist die Funktionsweise des Hybridantriebs?
Die überschüssige Leistung des Verbrennungsmotors wird als elektrische Energie in einer Batterie gespeichert. Auch die Energie, die beim Bremsen freigesetzt wird, lädt den Akku auf. Dessen Strom speist den Elektromotor, der eingesetzt wird, wenn er effektiv arbeiten kann.
Wenn die Batterieleistung nachlässt, wird der E-Motor zum Generator. Dadurch wird die Batterie während der Fahrt im Verbrennermodus wieder aufgeladen. Eine Software wählt ständig den optimalen Betriebsmodus, um die Vorteile des Hybridantriebs zu nutzen und seine Nachteile zu kompensieren.
Betanken können Sie das Hybridauto an jeder normalen Tankstelle – aber nicht an der Steckdose, um den Akku zu laden. Das ist nur mit einem Plug-in-Hybridauto möglich.
Was sind die Vorteile des Hybridantriebs?
Der Hybridantrieb hat vor allem zwei Vorteile: einen geringen Spritverbrauch und eine bessere Beschleunigung.
Da auch ein E-Motor verbaut wird, genügt im Hybridauto ein kleinerer Verbrenner mit geringerer Leistung und eben auch geringerem Verbrauch. Der Generator kann mit überschüssiger Energie die Batterie laden. So ist es einem Hybridauto möglich, zwischen 15 Prozent und 25 Prozent Sprit gegenüber einem herkömmlichen Benziner zu sparen.
Außerdem ist das Drehmoment eines Elektromotors immer konstant hoch, der Verbrenner braucht hingegen höhere Drehzahlen, um richtig Schub zu entwickeln. Beide Motoren kombiniert können dadurch ein Auto um zehn bis 20 Prozent schneller beschleunigen lassen.
Was sind Nachteile des Hybridantriebs?
Mehr Technik bedeutet auch mehr Kosten: Ein Hybridauto ist bis zu einigen tausend Euro teurer als ein vergleichbares Fahrzeug mit herkömmlichem Motor. Geld spart durch den Verbrauchsvorteil also nur, wer damit wirklich viel unterwegs ist – und zwar möglichst nicht auf der Autobahn. Denn hier kann das höhere Gewicht, das vor allem die Batterie mit sich bringt, sogar zu einem höheren Verbrauch als bei einem Auto mit normalem Verbrennungsmotor führen. Außerdem lädt sich die Batterie vor allem bei häufigerem Abbremsen auf – was ein vorausschauender Fahrer auf der Autobahn eher weniger tut als beispielsweise im Stadtverkehr.
Wer also regelmäßig lange Strecken mit relativ konstantem Tempo fährt, kann die Vorteile eines Hybridantriebs kaum nutzen. Für Vertreter beispielsweise wird es schwierig, den höheren Kaufpreis durch einen geringeren Verbrauch zu kompensieren.
Geringer als mit herkömmlichem Antrieb wiederum kann die Reichweite sein, da der verbaute Tank kleiner ist. Genau übrigens wie das Platzangebot, da ja auch eine große Batterie mitfährt. Deren Herstellung belastet die Umwelt außerdem stark – genau wie ihr Recycling.