Die Berichte zum Besuch von Prinz Harry bei seinem Vater Charles werden für unterschiedliche Interpretationen genutzt. Dabei fällt nun ein Name immer öfter.
War das jetzt gut oder schlecht? Die Interpretationen zu Harrys Besuch in der Heimat veränderten sich schneller als die Zeitzonen, zwischen denen der Prinz hin- und herflog. Erst hieß es, Harrys schnelle Anreise sei ein besorgniserregendes Zeichen. Der Krebs des Königs könnte schlimmer sein als angenommen. Danach waren sich jedoch alle einig: Eine Aussöhnung der zerstrittenen Parteien stehe an. „Die schnelle Abreise von Harry ist ein gutes Zeichen, ein Hoffnungsschimmer“, urteilte Royalexperte Thomas Kielinger bei t-online.
Ist Camilla das „Familienproblem“ für Harry?
„Ich würde mich nicht wundern, wenn es sehr bald nicht nur zu vermehrten Vater-Sohn-Begegnungen kommt, sondern zu einer Aussöhnung mit seinem Land“, hieß es von Kielinger sogar weiter. Doch möglicherweise geht es gar nicht um Großbritannien oder König Charles III. Denn inzwischen ist die Rede von einer dritten Komponente. Der Besuch bei Charles sei nur deshalb mit 30 Minuten so überraschend kurz gewesen, weil Harry eine Bedingung gestellt habe.
So berichten mehrere britische Medien, Charles‘ jüngster Sohn habe nicht mit Camilla zusammen „in einem Raum“ sein wollen. Dabei beruft sich die Boulevardpresse zwar lediglich auf nicht namentlich genannte, palastnahe Quellen. Dennoch spricht einiges dafür, dass Harry und seine Stiefmutter nicht das beste Verhältnis haben. Das bestätigt auch die Journalistin Petronella Wyatt, die in der Vergangenheit viel Zeit mit Königin Camilla verbracht hat.
So sagt Wyatt der britischen Zeitung „Telegraph“: „Harry zog es dem Vernehmen nach vor, nicht im selben Raum mit seiner Stiefmutter zu sein, als er mit dem König über seine Krebsdiagnose sprach.“ Woher das „Vernehmen“ stammt? Unklar. Doch spätestens seit Anfang des vergangenen Jahres ist es kein bloßes Gerücht mehr, dass Harry eine angespannte Beziehung zu Königin Camilla hat, die 2005 offiziell seine Stiefmutter wurde.
Prinz Harry ist immer noch ein potenzieller Königsvertreter
Wie das bei der aktuellen Königin angekommen sein dürfte, liegt auf der Hand. Seit den Vorwürfen ihres Schwiegersohns bestehe kein Kontakt mehr zwischen den beiden, schreibt die britische Zeitung „The Sun“. Von „Eiszeit“ ist in der Yellowpress gerne die Rede. Weniger alarmistisch heißt es dann, die Aussagen über Königin Camilla seien „wenig schmeichelhaft“ gewesen, daraus ziehe Charles‘ Ehefrau ihre Konsequenzen.
Was genau zwischen den Parteien los ist, wissen nur die Beteiligten selbst. Der Einfluss von Camilla auf ihren Ehemann dürfte nicht zu unterschätzen sein und eine entsprechende „Vater-Sohn-Versöhnung“ vielleicht schwieriger machen. Doch ausgemacht ist das nicht. Schließlich hatte Charles III. bereits die Möglichkeit, seinen Sohn endgültig aus dem Kreis der relevanten Königshausmitglieder zu verbannen – doch er ließ sie verstreichen.