Nina Hagen ist eine der schrillsten Persönlichkeiten der deutschen Unterhaltungsbranche. Ihre Karriere begann aber zurückhaltend – als Sängerin in der DDR.
Seit 1998 ertönt vor jedem Heimspiel des 1. FC Union Berlin die rockige Vereinshymne „Eisern Union“. Unverkennbar ist dabei die rauchige Stimme von Nina Hagen. Die Sängerin, die am 11. März ihren 69. Geburtstag feiert, ist in Ost-Berlin geboren und hat eine besondere Verbindung zu dem Köpenicker Verein.
Denn beide hatten eine spezielle Beziehung zur Regierung der DDR. Während der lokale Konkurrent BFC Dynamo vom Staatsapparat protegiert wurde, galt Union als aufmüpfiger Gegenentwurf – und war den DDR-Oberen ein Dorn im Auge. Genau wie Nina Hagen, die stets von der Stasi beobachtet wurde.
Dabei gehörte sie als Tochter der Schauspielerin Eva-Maria Hagen zu einer beliebten DDR-Künstlerfamilie. Diese fiel jedoch später in Ungnade, weil Hagens Mutter mit dem Regimekritiker Wolf Biermann liiert war. Nina Hagens Aufnahmeantrag an einer Schauspielschule wurde zu dieser Zeit mit dem Vermerk „Verhindern!“ von einem Stasi-Offizier abgelehnt.
Also versuchte sich Nina Hagen, die gebürtig Catharina Hagen heißt, als Sängerin. Mit dem Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“ gelang ihr einer der bekanntesten Hits der DDR. 1974 erschien der Song bei dem ostdeutschen Plattenlabel Amiga. Damals entstanden auch die Aufnahmen, die Hagen als junge Künstlerin zeigen.
Die Gunst des Staates sollte allerdings nicht lange anhalten. Nachdem die DDR Wolf Biermann 1976 ausgebürgert hatte, bekundete Nina Hagen öffentlich ihre Solidarität mit dem Liedermacher. Noch im selben Jahr emigrierte sie in den Westen.
In Großbritannien machte sie schließlich erste Schritte in der Punkszene. Mit ihren Liedern konnte sie in den Achtziger- und Neunzigerjahren weltweit Erfolge feiern. Im Jahr 2003 kehrte sie nach Berlin zurück.