Bayer Leverkusen stand haarscharf davor, das erste Spiel in dieser Saison zu verlieren und in der Europa League auszuscheiden. Doch es kam anders.
Schick sei Dank: Die Comeback-Könige von Bayer Leverkusen haben mit viel Glück und großer Kampfkraft einen sensationellen Achtelfinal-K.o. in der Europa League abgewendet. Wie schon im Hinspiel (2:2) kam der Bundesliga-Spitzenreiter nach einem 0:2 noch zurück und gewann in der heimischen BayArena gegen den aserbaidschanischen Serienmeister Qarabag Agdam mit 3:2 (0:0) – Stürmer Patrik Schick drehte in der Nachspielzeit per Doppelpack das Spiel und schoss Bayer doch noch ins Viertelfinale.
Jeremie Frimpong (72.) sowie Schick (90.+3/90.+6) retteten Bayer auf der letzten Rille, Leverkusen blieb damit auch im 37. Pflichtspiel in dieser Saison ohne Niederlage – mit Ach und Krach. Abdellah Zoubir (58.) und Juninho (67.) hatten die eiskalten Gäste zuvor in Führung gebracht. In der Schlussphase agierte Qarabag nach der Notbremse von Elvin Jafarguliyev (64.) in Unterzahl.
Leverkusen die letzte deutsche Mannschft in der Europa League
Nach dem Aus des SC Freiburg ist Bayer die einzig verbliebene deutsche Mannschaft im Wettbewerb, auf dem Weg ins Finale in Dublin (22. Mai) winken bei der Auslosung am Freitag in Nyon attraktive Gegner wie der FC Liverpool oder AC Mailand. Das Viertelfinale findet am 11. und 18. April statt.
Alonso korrigierte seinen „Fehler“ aus dem Hinspiel und brachte seine Leistungsträger Florian Wirtz und Granit Xhaka wieder von Beginn an, gab dafür den anderen beiden Dauerbrennern Jonathan Tah und Alejandro Grimaldo eine Pause. Der Spanier forderte „hohes Tempo“ und von Borja Iglesias im Sturmzentrum beim dritten Startelfeinsatz endlich sein erstes Tor.
Chancen dazu hatte der Winterneuzugang genug: Nach 67 Sekunden strich sein erster Kopfball über die Querlatte, nach 133 Sekunden der zweite. Bei einem Abschluss wartete er zu lange (6.), ein weiterer war zu unplatziert (8.).
Irre Schlussminuten
Leverkusen zeigte im Vergleich zur schwachen ersten Halbzeit in Baku von Beginn an Hurra-Fußball, im Minutentakt kam das Alonso-Team zu Großchancen wie der von Piero Hincapie (9.) oder Amine Adli (10.). 7:0 lautete das Torschussverhältnis nach gerade einmal zehn Minuten.
Doch in der Folge kämpften sich die Gäste immer mehr in die Begegnung – und Bayer musste einen bitteren Ausfall verkraften. Wenige Stunden nach seiner Nichtberücksichtigung für die Nationalmannschaft musste Jonas Hofmann mit Schmerzen im linken vorderen Oberschenkel vom Feld (28.), für ihn kam Exequiel Palacios.
Qarabag bewegte sich auf Augenhöhe, warf sich aufopferungsvoll in jeden Ball – und wurde belohnt: Jeremie Frimpong verlor das Kopfballduell gegen Zoubir, Pokalkeeper Matej Kovar sah auf der Linie unglücklich aus.
Alonso reagierte, brachte mit Grimaldo und Hinspiel-Held Patrik Schick Offensivpower. Frimpong gewann das Laufduell gegen Jafarguliyev, der nach VAR-Überprüfung mit der Roten Karte vom Platz musste. Juninho schockte die BayArena mit dem 0:2, Frimpong hielt die Hoffnung mit dem Anschlusstreffer am Leben.