Mehr Sport treiben, seltener das Handy nutzen – Vorsätze fürs neue Jahr halten oft nicht lang. Ein Vorsatz lässt sich leicht umsetzen und bringt lange Freude.
Fast zwei Billionen Euro liegen in Spitzenzeiten auf deutschen Girokonten. Oder anders gesagt: zwei Millionen Millionen. So kann man es sich besser vorstellen und genau diese immense Millionensumme liegt meist zinslos herum. Mit einem Zins von vier Prozent angelegt sind das nicht weniger als 100 Milliarden Euro, die deutsche Sparer jedes Jahr verschenken.
Mich erinnert das an eine Begebenheit bei einer Veranstaltung im schönen Rheingau. Investmentbanker aus Frankfurt waren ebenso geladen wie Sparkassenvertreter aus dem Umland. Die Banker reisten mit dem eigenen Auto an, einige der höchsten Sparkassenvertreter kamen mit Fahrer und üppigsten Limousinen.
Der Aktienprofi
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
Das wundert nicht, wenn man sieht, dass in Deutschland viele Dutzend Sparkassenkräfte Millionengehälter verdienen. Ein Beispiel sind die Sparkassen in Essen, Holstein, München oder Düsseldorf, aber wahrscheinlich sind die Gehälter bei Ihrer Volksbank oder Sparkasse in der Nähe nicht weit davon entfernt.
Hohe Kosten als Falle
Möglich ist das, weil viele Kunden die hohen Gebühren der Institute zahlen – teils auch Margen genannt – und damit deren Kassen füllen. Ein guter Vorsatz für 2024 wäre also, sein Vermögen, und sei es noch so klein, selbst in die Hand zu nehmen. Konkret bedeutet das: eigenes Depot eröffnen, ein wenig Basiswissen zu ETFs, Zertifikaten oder Aktien aufbauen und kein Geld mehr verschenken. Lesen Sie hier, wie Sie in drei Schritten ein Depot eröffnen.
Im Derivatebereich genügt beispielsweise ein Besuch von Emittenten wie BNP Paribas, Société Generale, Vontobel oder Morgan Stanley. Dort erhalten Sie kostenfreies und verständliches Informationsmaterial zu Zinsersatzprodukten oder Anlagepapieren. Aus der Erfahrung von zehn Jahren Coaching bei feingoldresearch.de wissen wir, dass die erste Hürde beim aktiven Investieren die schwierigste ist.
Aber: Wer sich einmal entschlossen hat, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, braucht nach ein wenig Einarbeitung und Hilfestellung nur zehn Minuten pro Woche. Mehr ist nicht nötig.
Depot eröffnen leicht gemacht
Schauen wir uns verschiedene Varianten an: vom klassischen Sparen mit Fonds und ETFs über den aktiven Handel mit Aktien, Zertifikaten und Hebelpapieren bis hin zum professionellen Devisen- und Aktienhandel. Wer alles aus einer Hand haben möchte, hat in Deutschland viele Anbieter zur Auswahl. Sie unterscheiden sich jedoch merklich, wenn es um das Thema Gebühren und Zinsen geht.
Bei der Consorsbank, Tochter der französischen Großbank BNP Paribas, erhalten Neukunden 3,75 Prozent Zinsen auf ihr eingezahltes Kapital. ETFs, Zertifikate oder Fonds lassen sich dort oft kostengünstig handeln, sodass junge Menschen bei einzelnen Transaktionen ab 1.000 Euro die Gebühren bei Hebelpapieren oder Zertifikaten sparen können. Consors tritt dabei wie ein Supermarkt auf, in dem der Kunde vom Basiswert über Finanzprodukte bis hin zum Festgeld alles findet, was er heute braucht.
Kosten als bedeutender Faktor
Etwas anders, aber keinesfalls schlechter, ist der Ansatz beim Berliner Smartbroker. Man bietet Neukunden zwar keine Zinsen auf das eingezahlte Geld, beim Aktienkauf liegt man aber ebenso wie bei Transaktionen von ETFs, Zertifikaten oder Hebelpapieren im Kostenvergleich ganz vorne auf dem Spitzenplatz.
„Finanztest“ hat die Kosten in Euro pro Jahr für ein mittelgroßes Wertpapierdepot von 50.000 Euro und zwölf Orders verglichen und dabei aufgezeigt, wie groß der Kostenvorteil gegenüber Sparkassen oder auch Postbank und Commerzbank ist, bei denen viele Jugendliche noch Konten haben, die irgendwann einmal für sie eröffnet wurden.
Aus Bequemlichkeit die Bank nicht zu wechseln, kann auf lange Sicht ziemlich teuer werden. Aktien werfen im Schnitt rund sieben Prozent Rendite pro Jahr ab, wer aber zwei oder drei Prozent mit Gebühren vernichtet oder, wie oben beschrieben, das Geld völlig ungenutzt liegen lässt, zahlt über die Jahre richtig drauf und spürt die Inflation.