Eine Intercostalneuralgie kann stark belasten. Wie sich die Schmerzen lindern lassen und inwiefern Hausmittel etwas bringen, lesen Sie hier.
Das Wichtigste im Überblick
Intercostalneuralgie: Helfen Hausmittel gegen die Nervenschmerzen?
Hausmittel allein kommen bei einer Intercostalneuralgie nicht gegen die Nervenschmerzen an. Die Wirksamkeit von Hausmitteln ist in dieser Hinsicht zudem wenig untersucht. Sie können jedoch zusätzlich zur eigentlichen Behandlung angewendet werden und sich dann unter Umständen förderlich auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken – und dadurch auf die Erkrankung. Als wohltuend empfinden Betroffene möglicherweise:
Wie wird eine Intercostalneuralgie behandelt?
Bei einer Intercostalneuralgie zielt die Behandlung darauf ab, die Schmerzen zu lindern. Wie die Therapie genau aussieht, kann abhängig davon variieren, was die genauen Ursachen der Erkrankung sind, wie stark die Schmerzen ausfallen und wie häufig diese auftreten.
Medikamente bei Intercostalneuralgie
Bei einer Intercostalneuralgie können verschiedene Medikamente zu Einsatz kommen, hier ein Überblick:
- Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen können dabei helfen, die Beschwerden und etwaige Entzündungen zu verringern. In der Regel wirken NSAR gegen Nervenschmerzen jedoch nur bedingt.
- Durch die Schmerzen können sich umliegende Muskeln verspannen. In diesem Fall können Muskelrelaxanzien helfen, die Muskeln zu lockern, und dadurch Beschwerden lindern.
- In manchen Fällen verschreibt der Arzt oder die Ärztin Antidepressiva oder Epilepsiemittel, ohne dass eine Depression oder Epilepsie vorliegt. Dann kommen diese Mittel als sogenannter Off-Label-Use zum Einsatz, also außerhalb ihres eigentlich zugelassenen Anwendungsgebiets. Denn bestimmte Wirkstoffe aus diesen Gruppen eignen sich zur Behandlung der Nervenschmerzen bei einer Intercostalneuralgie, weil sie die Übertragung von Schmerzsignalen im Körper hemmen.
- Bei starken Schmerzen können Mittel aus der Gruppe der Opioide helfen, um die Symptome zu mindern.
- Hängt die Intercostalneuralgie mit einer Gürtelrose zusammen, kommen virushemmende Mittel infrage.
Injektionstherapie bei Intercostalneuralgie
Die lokale Injektion von Mitteln aus der Gruppe der Glukokortikoide kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern, da sie direkt an der betroffenen Stelle wirken.
Bei starken Schmerzen kann eine Nervenblockade in Betracht gezogen werden. Dabei injiziert der Arzt oder die Ärztin ein Mittel zur lokalen Betäubung um den betroffenen Nerv herum, um die Schmerzweiterleitung zu blockieren.
Physiotherapie bei Intercostalneuralgie
Abhängig von der Ursache der Intercostalneuralgie können in manchen Fällen auch Maßnahmen aus dem Bereich der Physiotherapie helfen. Positiv auswirken können sich möglicherweise Maßnahmen wie diese:
- Mit gezielte Dehnübungen lassen sich etwa die Muskeln im Brustbereich lockern und die Beweglichkeit verbessern.
- Ein gezieltes Training der Rumpfmuskulatur kann dabei helfen, die Stabilität der Wirbelsäule zu verbessern, und so die Belastung der Zwischenrippenmuskulatur verringern.
- Massage und manuelle Mobilisationstechniken können zur Linderung von Schmerzen beitragen und die Funktion der betroffenen Bereiche verbessern.
Weitere Behandlungsformen bei Intercostalneuralgie
Ebenfalls zum Einsatz kommen können bei einer Intercostalneuralgie unter Umständen die sogenannte TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation, eine Form der Reizstromtherapie) oder Akupunktur.
Schmerzverstärkende Faktoren beseitigen
Bei einer Intercostalneuralgie verschlimmern sich die Schmerzen häufig durch leichte körperliche Aktivitäten, wie etwa bei tiefen Atemzügen, beim Husten, Niesen oder Lachen. Leidet der oder die Betroffene beispielsweise unter chronischem Husten, kann dieser zu den Schmerzen beitragen. In diesem Fall wäre es sinnvoll, den Husten zu behandeln und zu lindern, um so Schmerzhäufigkeit zu verringern.
Chirurgische Optionen bei Intercostalneuralgie
In seltenen Fällen (und je nach Ursache der Intercostalneuralgie) kann ein operativer Eingriff infrage kommen, um den betroffenen Nerv von gegebenenfalls vorhandenem Druck zu entlasten.