Berlin, Hamburg, Dresden, Düsseldorf, München: In welcher Stadt sind die Gesamtkosten für den Führerschein am niedrigsten? Ein neues Ranking zeigt es.
Von rund 2.700 bis hin zu 4.200 Euro: Wer einen Führerschein fürs Auto macht, muss mit enormen Preisunterschieden in den einzelnen deutschen Städten rechnen.
Im Durchschnitt sind 3.300 Euro von der Anmeldung bis zu bestandenen Prüfung fällig – angefangen bei dem Grundbetrag für die Fahrschule, Fahrstunden, Prüfungsgebühren bis hin zu den Kosten für Erste-Hilfe-Kurs, Sehtest, Passbilder und dem Antrag bei der Führerscheinbehörde. Das hat das Campingportal „Paulcamper.de“ in einem Vergleich von 20 Städten berechnet.
Hier ist der Führerschein besonders teuer
Die wichtigsten Erkenntnisse: München ist für Führerscheinkandidaten das teuerste Pflaster. Mehr als 4.200 Euro sind hier fällig, um am Ende die Fahrerlaubnis in der Tasche zu haben. Überraschender Zweitplatzierter: Leipzig. In der sächsischen Metropole müssen fast 3.950 Euro von der Anmeldung bis zum Führerschein gezahlt werden.
So wurden die Preise ermittelt
Für die Berechnungen hat das Portal alle Landeshauptstädte sowie die Metropolen Leipzig, Frankfurt, Köln und Dortmund unter die Lupe genommen. Fünf Fahrschulen wurden zur Ermittlung der Kosten zufällig ausgewählt und die Preise erfragt oder aus Preislisten entnommen. Dazu gehören Grundbetrag, Fahrstunden, Sonderfahrten, Anmeldegebühren. Basis waren 25 reguläre Fahrstunden plus zwölf verpflichtende Sonderfahrten. Hier waren die Unterschiede groß: Sie liegen zwischen 53 und 78 Euro für 45 Minuten.
Hinzu kommen die amtlichen Gebühren für die Theorie- und praktische Prüfung (bundeseinheitlich 22,49 Euro für die Theorie, 116,93 Euro für die Praxis). Darüber hinaus zu zahlen sind: die Kosten für die Behörden (ermittelt bei den lokalen Bürgerämtern) und für den Erste-Hilfe-Kurs (Mittelwert aus den lokalen Preisen des DRK und einem lokalen Anbieter), der einheitliche Preis für einen Sehtest und die Ausgaben für das Passbild (Preis einer Drogeriekette und eines Fotostudios vor Ort). Die Gesamtkosten ergeben sich entsprechend aus der Summe aller ermittelten Kosten.
Hier ist der Führerschein günstig
Unterhalb des deutschen Durchschnitts von 3.300 Euro liegen Städte wie Schwerin, Magdeburg, Saarbrücken, Kiel, Dortmund und Hannover. Am günstigsten ist der Führerschein laut den Ergebnissen der Studie in Berlin: In der Bundeshauptstadt ist der durchschnittliche Führerschein für 2.718 Euro zu haben. Woran liegt das? Einerseits, so heißt es von dem Portal, scheint der Fuhrpark und andererseits der Wettbewerb vor Ort die Preise maßgeblich zu bestimmen: In Berlin konkurrieren mehr als 350 Fahrschulen um Kunden. In München hingegen seien viele Fahrzeuge von BMW und Mercedes im Bestand, was die höheren Kosten erklären könnte.
Allerdings müssen sich Führerscheinbewerber dort auf lange Wartezeiten einstellen: Wie der Berliner „Tagesspiegel“ schreibt, hatte sich zuletzt ein Stau von 20.000 Fällen bei Führerscheinprüfungen angesammelt. Fahrschüler mussten teils mehrere Monate warten, bis sie einen Termin bekamen.
Welche individuellen Kosten in den einzelnen Städten auf Führerscheinneulinge zukommen, wie teuer einzelne Fahrstunden und der Grundbetrag der Fahrschulen sind, können Sie auch in dieser interaktiven Karte ablesen: