Hamburgs liebste Insel
Immobilienpreise auf Sylt: Luxus wird günstiger
01.12.2024 – 08:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Des Hamburgers liebste Insel Sylt beheimatet zahlreiche Luxusimmobilien. Die aktuellen Preisentwicklungen zeigen auch hier Wirkung: Die Kosten sinken.
Die Preise für Immobilien auf Sylt sinken wieder – zuletzt waren sie stetig gestiegen. „Ja, die Immobilienpreise haben sich korrigiert – der Corona-Hype ist vorbei“, sagt Peter Peters, Immobilienmakler auf Sylt. Das Preisniveau auf der bei Investoren beliebten Nordseeinsel habe sich auf das Vor-Corona-Niveau eingependelt.
„Das muss man aber nicht negativ sehen, ganz im Gegenteil. Das ist eine Entwicklung hin zu einem normalen Niveau, und es gibt wieder Kaufkurse.“ Kein Markt könne sich immer nur in eine Richtung entwickeln.
Insbesondere Immobilien, die 20 bis 30 Jahre alt seien, haben demnach aufgrund von anstehenden Sanierungen an Wert verloren. Die Banken prüfen laut Peters sehr genau, ob eine Sylter Immobilie in ihrer Nutzung – unter anderem der Möglichkeit zur Ferienvermietung – begrenzt ist: „Hier wird immer häufiger die Frage nach der Drittverwendungsfähigkeit einer Sylter Immobilie gestellt.“
Die Nachfrage nach Immobilien sei auf der größten deutschen Nordseeinsel allerdings ungebrochen, sagt Peters. Viele Interessenten seien jetzt aber preisbewusster und müssten wegen Inflation und Wirtschaftskrise sparen und investierten weniger.
„In der Corona-Pandemie wurde ohne Hemmungen gekauft, es gab eingeschränkte Reisefreiheit, und die Zinsen waren niedrig“, sagt Peters. Hinzu kam die Möglichkeit, die Immobilie als Homeoffice-Platz zu nutzen. Dieser Pandemie-Effekt sei jetzt kassiert worden.
„Wenn es deutschlandweit Tendenzen gibt, ist Sylt davon nicht ganz ausgenommen“, sagt Peter-Georg Wagner, Geschäftsführer Immobilienverband IVD Nord. Die Kaufpreise sinken demnach bundesweit – wenngleich erste Erholungstendenzen zu erkennen seien.
„Seit 2022 sind die Preise durch externe Bedingungen überall gefallen.“ Als Gründe nennt der Experte unter anderem die historisch niedrigen Zinsen, teurere Baukosten, den Fachkräftemangel sowie die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe.
Einige Segmente, darunter auch auf Sylt, seien gegen diese Tendenzen teilweise resistent. Menschen, die auf der Nordseeinsel Immobilien kaufen, seien oft nicht auf eine Finanzierung angewiesen – unabhängig davon, ob sie die Immobilie selbst nutzen oder diese als Ferienimmobilie zur Vermietung anbieten.
Käufer sind laut Wagner aber unsicher. Er verweist unter anderem auf die Pflicht zur energetischen Sanierung. Hinzu komme, dass sich in Krisenzeiten Menschen nicht gern verschulden. Damit sinke auch die Zahl der Kaufinteressenten.