Zuletzt gab es Spekulationen um ein Aus von Helmut Marko beim Formel-1-Team. Nun ist eine Entscheidung gefallen – und der Österreicher gab sie selbst bekannt.
Der Machtkampf beim Formel-1-Team Red Bull geht in die nächste Runde – doch das nächste Opfer bleibt aus: Motorsport-Berater Helmut Marko muss entgegen anderslautender Meldungen vom Freitag doch nicht gehen. Das gab der Österreicher am Samstag vor dem Großen Preis von Saudi-Arabien selbst bekannt. Zuvor gab es eine Unterredung mit Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff.
„Ich mache hier weiter“, sagte Marko bei Sky. „Es war ein sehr gutes Gespräch. Natürlich muss wieder Ruhe ins Team einkehren. Das hat Priorität. Wir waren uns in allen Punkten einig. Die Laufzeit meines Vertrages sind noch drei Jahre. Aber wie gesagt: Es muss Ruhe einkehren.“
Der 80-Jährige, ein Vertrauter von Weltmeister Max Verstappen, hatte sich noch am Freitag in Saudi-Arabien ausweichend zu den Spekulationen um eine Suspendierung geäußert: „Die theoretische Möglichkeit besteht immer.“ Allerdings entscheide er selbst, was er machen werde, fügte Marko hinzu. Beim TV-Sender Sky verwies er auf das klärende Gespräch mit Mintzlaff am Samstag. Dieses ist nun erfolgt.
Seit Wochen brodelt bei Red Bull die Affäre um Teamchef Christian Horner, dem von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden war. Nach einer internen Untersuchung des Konzerns wurde die Beschwerde der Frau abgewiesen, Horner durfte im Amt bleiben. Weil kurz darauf aber anonyme Mails mit pikantem Material auftauchten, geriet der Brite erneut in Erklärungsnot.
Verstappen könnte Red Bull möglicherweise verlassen
Marko gilt als interner Widersacher Horners, der von den thailändischen Mehrheitseigentümern von Red Bull gestützt wird. „Es gibt so viele Gerüchte. Ich will dazu eigentlich gar nichts sagen“, ließ der frühere Rennfahrer Marko bei Sky wissen. Im ORF sagte er: „Wir wollen Frieden im Team. Diese WM wird schwierig genug mit 24 Rennen, darauf müssen wir uns konzentrieren.“
Eine Marko-Suspendierung hätte möglicherweise weitreichende Folgen für Red Bull gehabt. Denn dann hätte auch die Zukunft von Max Verstappen beim Rennstall auf dem Spiel gestanden. Angeblich hat der Niederländer in seinem bis ins Jahr 2028 laufenden Vertrag eine Klausel, die ihm bei einem Weggang von Marko einen Abschied zum Saisonende ermöglicht. Weil sich Verstappens Vater Jos zuletzt mit deutlichen Worten gegen Horner gestellt hatte, war bereits über einen Wechsel des dreimaligen Champions zu Mercedes spekuliert worden.