Die dänische Ministerpräsidentin Metter Frederiksen erlitt bei einem Straßenangriff ein leichtes Schleudertrauma, der auf eine Welle von Angriffen auf Politiker in ganz Europa folgte.
In ihrem ersten Interview mit dem dänischen Sender TV 2 seit ihrer angegriffen Nach einem Straßenangriff letzte Woche sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen gegenüber Reportern: „Ich bin nicht ganz ich selbst“ und werde weiterhin von ihrem Büro aus arbeiten.
Frederiksen erlitt ein leichtes Schleudertrauma, nachdem sie am Freitagabend in der Kopenhagener Innenstadt von einem Mann angegriffen worden war. Lokale Medien berichteten, dass ein Mann auf Frederikson zugegangen sei und sie geschubst habe, bevor er ihr auf den rechten Oberarm eingeschlagen habe.
Die dänische Polizei geht davon aus, dass der Vorfall wahrscheinlich nicht politisch motiviert war.
Der Angriff ereignete sich auf Kultorvet, einem der Hauptplätze Kopenhagens.
Frederiksen gab keine weiteren Einzelheiten zu dem Übergriff bekannt, sagte jedoch gegenüber Journalisten: „Es ist sehr einschüchternd, wenn jemand die letzte körperliche Grenze überschreitet, die man hat. Das ist ein Schock und eine Überraschung.“
Der Premierminister wies darauf hin, dass der Angriff auf „über einen langen Zeitraum hinweg immer schlimmer gewordene Drohungen in den sozialen Medien zurückzuführen sei, insbesondere nach dem Krieg im Nahen Osten“.
„Als Mensch fühlt es sich für mich wie ein Angriff an“, sagte Frederiksen. „Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass es der Premierminister war, der getroffen wurde. Insofern ist es auch eine Art Angriff auf uns alle.“
Der Vorfall rief sowohl im Inland als auch im Ausland Kritik hervor: Sowohl dänische Minister als auch andere Staats- und Regierungschefs, darunter der französische Präsident Emmanuel Macron, bezeichneten den Angriff als „inakzeptabel“.
Ein 39-jähriger Pole, der in Dänemark lebt, wurde festgenommen und bis zum 20. Juni in Untersuchungshaft gehalten.
Angriffswelle in ganz Europa
Der Angriff auf Frederiksen folgte einer Welle der Gewalt gegen Politiker in ganz Europa.
Das Schlimmste war eine Attentat gegen den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico, der letzten Monat mehrfach angeschossen wurde, als er seine Anhänger begrüßte. Fico überlebte den Angriff, steht aber vor einer langen Genesung.
In Deutschlandhaben sich die Angriffe auf Grünen-Politiker nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahrzehnt fast verdreifacht.
Auch andere Politiker in Deutschland sind nicht immun: Sowohl Mitglieder und Unterstützer der Koalitionsparteien als auch der Opposition waren im Vorfeld der Europawahl Angriffen ausgesetzt.
Vergangene Woche war in Mannheim ein Kommunalratskandidat der Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei einer Messerattacke verletzt worden.
Der SPD-Politiker Lars Klingbeil wies in einem Interview mit der Tagesschau auf eine Zunahme der Gewalt gegen Politiker im Wahlkampf hin: „Wir merken in den Parteizentralen, dass immer wieder Kollegen zu uns kommen und berichten, sie seien angegriffen, bedroht oder verfolgt worden. Auch die anderen demokratischen Parteien erleben das. Das ist ein gesellschaftliches Problem.“