Sie husten viel, sind aber nicht erkältet? Das kann auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. Wann der Gang zum Arzt nötig wird.
Husten tritt meist als typisches Symptom einer Erkältung auf. Dabei handelt es sich um Sekret, das zum Ende der Erkältung abgehustet wird und auf diese Weise Viren und Fremdkörper aus den Atemwegen befördert. Bei einer herkömmlichen Erkältung lässt der Husten in der Regel bereits nach zwei bis drei Tagen nach und ist ungefährlich.
Hält der Husten jedoch länger an und ist nicht auf eine Erkältung zurückzuführen, kann er auch das Symptom verschiedener anderer Erkrankungen sein. Einen Hinweis auf die Ursache können die Art (trocken oder mit Auswurf) des Hustens sowie weitere Symptome geben. Eine gesicherte Diagnose kann aber nur ein Arzt stellen. Generell sollten Sie Husten ohne erkennbare Ursache immer ärztlich abklären lassen.
Häufige Ursachen für Husten ohne Erkältung
Husten, der nicht wegen eines Atemwegsinfekts auftritt, hat häufig einen dieser Auslöser:
1. Asthma: Bei Asthma bronchiale sind die Atemwege dauerhaft entzündet. Neben Atemnot gehört auch Reizhusten zu typischen Symptomen dieser Erkrankung.
2. Allergien: Heuschnupfen, allergischer Schnupfen oder andere Allergien können chronischen Husten auslösen.
3. Chronische Bronchitis und Lungenentzündung: Husten ohne Erkältung kann auch ein Zeichen von Bronchitis sein. Bronchitis ist eine Infektion der Luftwege unserer Lunge. Die Betroffenen leiden unter einem Husten, der besonders nachts und morgens belastend ist. Bei besonders schweren Krankheitsverläufen kann eine Bronchitis zu einer Lungenentzündung führen.
Ab wann gilt Husten als chronisch?
Halten die Beschwerden länger als acht Wochen an, handelt es sich um einen chronischen Husten.
4. Postnasal-Drip-Syndrom: Hinter einem lange anhaltenden Husten kann auch das Postnasal-Drip-Syndrom (PNDS) stecken. Darunter versteht man eine Überproduktion von Schleim im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen, der von dort aus in den hinteren Rachenraum fließt. Dies verursacht nicht nur Reizhusten, sondern erhöht auch die Gefahr bakterieller Infekte.
5. Corona-Infektion: Trockener Husten ist ein typisches Symptom von Corona.
6. Sodbrennen: Bei unerklärlichem Husten ist auch an Sodbrennen als Ursache zu denken. Die Magensäure steigt in die Speiseröhre auf. Das kann zu Räusperzwang, einem „Kloß im Hals“ und chronischem Husten führen.
7. Herzerkrankungen: Trockener, hartnäckiger Husten kann ein Anzeichen für eine chronische Erkrankung wie eine Herzmuskelschwäche sein. Dabei pumpt das Herz nicht mehr richtig und der Körper wird mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Häufig kommt es neben Husten zu Beschwerden wie Erschöpfung, Atemnot und Wassereinlagerungen.
8. Nebenwirkung von Medikamenten: Reizhusten kann auch von Nebenwirkungen rezeptpflichtiger Medikamente wie Blutdrucksenkern herrühren. Bis zu 15 Prozent der damit Behandelten können Husten entwickeln. Nach dem Absetzen der sogenannten ACE-Hemmer verschwindet der Husten bei den meisten innerhalb von vier Wochen wieder.
9. Rauchen: Der sogenannte Raucherhusten ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine chronische Erkrankung der Bronchien. Der Husten geht meist mit Auswurf einher und tritt vermehrt morgens auf.
10. Lungenkrebs: Zuletzt kann über Wochen anhaltender Husten auch ein Symptom von Lungenkrebs sein. Weitere Anzeichen für ein Lungenkarzinom sind Kurzatmigkeit, Atemnot bei geringer Anstrengung, blutiger Auswurf, Brustschmerzen und Gewichtsverlust.