Hochwasser: Bundeswehr-Einsatz könnte ausgeweitet werden
Aktualisiert am 03.01.2024 – 12:57 UhrLesedauer: 11 Min.
Neuer Regen bringt neue Sorgen für die Hochwassergebiete. Viele Deiche sind durchnässt und damit weniger stabil. Die Infos im Überblick.
Das Wichtigste im Überblick
Hochwasser: Bundeswehr-Einsatz könnte ausgeweitet werden
12.15 Uhr: Eine Entscheidung über Hilfe der Bundeswehr im Hochwassergebiet im Süden Sachsen-Anhalts soll im Laufe des Mittwochs getroffen werden. Der Landkreis Mansfeld-Südharz habe um Unterstützung ab dem 8. Januar gebeten, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin. Darüber solle am frühen Nachmittag entschieden werden.
Laut Landrat André Schröder sind derzeit rund 400 vom Krisenstab koordinierte Helfer im Einsatz. Dazu kämen mehrere Hundert zivile Freiwillige. Vom Hochwasser der Helme seien die Orte Kelbra, Berga, Martinsried, Roßla und Oberröblingen betroffen. Für die Ortschaft Thürungen gebe es eine Evakuierungsempfehlung, sagte Schröder.
Nach heftigem Regen bleibt die Hochwasserlage herausfordernd
12.00 Uhr: Nach einer Nacht mit heftigem Regen und kräftigem Wind ist die Hochwasserlage in Teilen von Niedersachsen und Bremen am Mittwoch weiter herausfordernd. Nach einer Übersicht des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz liegen weiter viele Pegelstände von Flüssen bei der Meldestufe 3.
Für zahlreiche Gebiete warnte die Behörde vor einem großen Hochwasser. Im Bundesland Bremen ist etwa der Bremer Ortsteil Timmersloh von Überschwemmungen betroffen.
Umweltexperte: Müssen schauen, ob Hochwasserschutz so noch funktioniert
11.30 Uhr: Als Konsequenz aus dem Hochwasser fordern Experten ein Umdenken beim Schutz vor Überschwemmungen. „Im Zuge des Klimawandels, wo sich die Hochwasser-Prozesse ändern werden, werden wir sicher andere Arten von Hochwässer in Zukunft sehen“, so Ralf Merz, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.
Mann müsse darüber nachdenken, ob der aktuelle Hochwasserschutz so noch funktioniere. „Denn vielleicht ist jetzt das, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben, nicht immer eine gute Maßnahme für die Zukunft.“ Lesen Sie hier mehr zum Thema.
Pegelwerte könnten noch weiter steigen
7.15 Uhr: In Niedersachsen und Bremen herrscht weiter Hochwasser – und in den kommenden Tagen könnten die Pegelstände wieder steigen. Schon der Dienstag brachte weiteren Regen für die zwei Bundesländer, am Mittwoch könnte es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes noch mehr regnen. Auch am Dienstagabend zeigten noch viele Pegel die höchste der drei Hochwassermeldestufen an.
Vom Hochwasser betroffen waren weiterhin Orte an der Weser, Aller und Leine, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft mitteilte. In den Gebieten der Flüsse Hase und Hunte droht bei weiterem Regen eine Verschärfung der Hochwasserlage. Laut dem Niedersächsischen Innenministerium war die Situation vor allem in den Landkreisen Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz und Verden sowie im Heidekreis weiter angespannt.
Auch im Harz sind die Talsperren weiterhin sehr voll. Es sei aber möglich, die Wasserabgabe zu reduzieren, um die Unterläufe der Flüsse zu entlasten, teilten die Harzwasserwerke am Dienstag mit. „Die Talsperren haben sich durch die höheren Abgaben in den letzten Tagen wieder erholt und können wieder mehr Wasser aufnehmen“, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer der Wasserwerke, Lars Schmidt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für den Harz vor Unwettern und Dauerregen.
Fluss Leina ist über die Ufer getreten
6 Uhr: Der Fluss Leina im gleichnamigen Ort im Landkreis Gotha ist über die Ufer getreten. Die Leitstelle der Feuerwehr Gotha gab am frühen Mittwochmorgen eine Warnung vor Überschwemmung durch den anhaltenden Starkregen heraus. Betroffen war ein Straßenzug mit etwa 25 Gebäuden. Anwohner wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Die Feuerwehr teilte mit, sie habe die Lage, die sich derzeit nicht verschlechtere, im Griff.
Unwetterwarnung in einigen Regionen aufgehoben
5.10 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen in einigen Teilen Baden-Württembergs aufgehoben. Betroffen waren die Bezirke Karlsruhe und Freiburg, für die am Montagabend eine Warnung ausgegeben worden war. Diese wurde in der Nacht zum Mittwoch um kurz nach Mitternacht aufgehoben, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.
Niedersachsen gehen die Sandsäcke aus
3.20 Uhr: Für die Hochwasserbekämpfung greift Niedersachsen inzwischen auch auf die Reserven von Sandsäcken aus anderen Bundesländern zurück. Bis auf einen kleinen Rest sei die eigene Reserve von rund 1,9 Millionen eingelagerten Sandsäcken seit Beginn der Hochwasserlage vor Weihnachten mittlerweile abgerufen worden, teilte der zuständige Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Land hat inzwischen aber rund 1,5 Millionen weitere Sandsäcke aus anderen Bundesländern erhalten.