Newsblog zu den Unwettern in weiten Teilen Deutschlands: Erste Landkreise melden Jahrhunderthochwasser.
Das Wichtigste im Überblick
Unwetter ziehen über Teile Deutschlands hinweg. Dabei wird der Süden teils schwer getroffen, an einigen Stellen erreichten die Überschwemmungen bereits Jahrhunderthochwasserniveau. Das bedeutet, dass die Pegelhöhe von Gewässern oder die Abflussmenge von Wasser einen Wert erreicht, der über dem statistischen Mittelwert der vergangenen hundert Jahre liegt. An einigen Orten werden bereits Menschen mit Booten evakuiert. Das aktuelle Geschehen im Überblick:
Wie ist die Lage bei Ihnen vor Ort?
Das Unwetter trifft auch Ihre Region? Lassen Sie uns Ihre Eindrücke über WhatsApp (0173/2964435) zukommen. Neben Videos und Fotos können Sie uns auch gerne Erlebtes schildern. Ganz wichtig ist, dass Sie uns mitteilen, wo die Aufnahmen entstanden sind. Wenn Sie namentlich erwähnt werden wollen, nennen Sie uns bitte Ihren Namen.
Ihre t-online-Redaktion aus Berlin.
ADAC mit Rettungshubschraubern im Einsatz
17.12 Uhr: Auch der ADAC beteiligt sich an Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. „Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz“, sagte der Sprecher der ADAC-Luftrettung, Jochen Oesterle, der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt seien acht Hubschrauber unterwegs, die bereits erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen hätten. Weitere Helikopter sollen aus dem Norden hinzugeholt werden. Der ADAC plant, ein Einsatzzentrum im Hochwassergebiet einzurichten, die Einsätze werden über die Leitstellen koordiniert.
Katastrophenfall in weiteren Landkreisen Bayerns
16.58 Uhr: Auch in den bayerischen Landkreisen Donau-Ries und Unterallgäu wurde der Katastrophenfall ausgerufen. In Babenhausen im Unterallgäu fiel teilweise das Handynetz aus. Wer Hilfe brauche und keinen Notruf absetzen könne, solle ein weißes Laken oder Tuch zum Fenster heraushängen oder – wenn möglich – sich am Fenster bemerkbar machen, teilte das Landratsamt mit. In Babenhausen waren Menschen bereits mit Schlauchbooten aus ihren Häusern geholt worden.
Söder dankt den Helfern im Hochwassergebiet
16.46 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dankte den Hilfskräften und Behörden in Diedorf (Landkreis Augsburg). Er betonte, dass Bayern krisenerprobt sei und die Situation für die Bürger eine „extreme Belastung“ darstelle. Der Schwerpunkt des Unwetters liege in Schwaben, daher würden dort die Ressourcen konzentriert. Im strömenden Regen lobte er den vorbildlichen Einsatz der Rettungsdienste und appellierte an die Bürger, die Regeln zu befolgen und den Evakuierungsanweisungen nachzukommen.
Bodenseekreis: Schule geflutet
16.31 Uhr: Den Schutz einer Schule an der Schussen im Bodenseekreis musste die Feuerwehr am Samstag aufgeben. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren sei nicht mehr zu halten gewesen, sagte ein Sprecher. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können.
10.000 Sandsäcke nach Friedrichshafen
16.15 Uhr: Mit Tausenden Sandsäcken kämpfen Einsatzkräfte in Baden-Württemberg gegen drohende Überflutungen. In Friedrichshafen am Bodensee wurde laut Feuerwehr an der dortigen Messe ein zentrales Sandsack-Lager in Auftrag gegeben. Rund 10.000 Sandsäcke sollen demnach aus einem Nachbarkreis dorthin gebracht werden. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz halfen.
Niederschlags-Rekord in Augsburg gebrochen
16.09 Uhr: In Augsburg gab es am Freitag mehr Regen, als jemals zuvor erfasst wurde. Innerhalb von 24 Stunden wurden 96,2 Millimeter (mm) Regen gemessen. Der Höchstwert zuvor lag laut „Kachelmannwetter“ bei 71 mm vom 10. Juni 1965.
Söder im Hochwasser-Gebiet eingetroffen
15.47 Uhr: Am Samstagvormittag kündigte das Innenministerium des Freistaats Bayern einen Besuch von Ministerpräsident Söder und Innenminister Hermann in den Flutgebieten an. Mittlerweile sind die beiden CSU-Politiker im Landkreis Augsburg eingetroffen. In dem Gebiet herrscht aktuell die höchste Hochwasser-Warnstufe. Auf X teilt Markus Söder erste Eindrücke seines Besuchs.
Betrunkener klettert auf Hochwasserschutzwand
15.39 Uhr: Ein betrunkener Fußgänger ist am Samstag in Neu-Ulm auf eine mobile Hochwasserschutzwand an der Donau geklettert. Ein Beamter habe diesen dann wieder heruntergeholt, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt habe sich der Kletterer nicht, auch der Damm sei unbeschädigt geblieben. Eine solche Aktion sei lebensgefährlich, da Kletterer ins Wasser stürzen könnten, warnte der Polizeisprecher. Wegen zahlreicher Schaulustiger in dem Gebiet fahre die Polizei nun öfter Streife dort.