Rassistisch?
Weihnachtsmärkte streichen umstrittenen „Lumumba“ von der Karte
05.12.2024 – 00:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Wintergetränk sorgt für Diskussionen: Warum „Lumumba“ plötzlich von Hamburger Weihnachtsmärkten verschwindet und was dahinter steckt.
Mitten in der Adventszeit schwelt auf den Weihnachtsmärkten eine Debatte: Wie soll ein ganz bestimmtes Getränk denn nun heißen? Konkret geht es um den vielerorts als „Lumumba“ bezeichneten Kakao mit Rum. Kritiker des Getränkenamens gehen davon aus, dass sich der Name auf Patrice Lumumba bezieht – einen kongolesischen Nationalhelden, der 1961 mit einem Kopfschuss ermordet wurde. Sie fordern eine Umbenennung.
Lumumba war der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung im Kongo, die das Land am 30. Juni 1960 erlangte. Da Lumumba einer Zusammenarbeit mit der damaligen Sowjetunion nicht abgeneigt schien, soll der amtierende US-Präsident Dwight D. Eisenhower knapp 1,5 Monate nach Lumumbas Wahl seine Ermordung am 17. Januar 1961 in Auftrag gegeben haben.
Nachdem die Stadt Frankfurt am Main ihre Standbetreiber dazu aufgefordert hatte, wird nun auch in Hamburg, zumindest teilweise, der Name geändert. In der hessischen Metropole folgten gleich alle Standbetreiber dem Aufruf ihrer Stadt.
Laut einem Bericht des „Abendblatts“ und eines Reporters vor Ort wird in diesen Tagen der „Lumumba“ von den Karten auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus und auf dem Roncalli-Weihnachtsmarkt gestrichen.
Am Rathaus soll er demnach künftig „Heißer Kakao mit Schuss“ heißen, am Roncalli nun „Kakao mit Rum“. Dort wurde der bisherige Name kurzerhand überklebt.
Die Hamburger Weihnachtsmärkte sind sich uneins in der Lumumba-Debatte: Während die Bergmann-Gruppe, die sieben Märkte in der Stadt betreibt, laut dem „Abendblatt“ schon seit längerem auf die Nennung verzichtet und das Getränk als „Heiße Schoki mit Schuss“ verkauft, wird laut dem Reporter derzeit etwa auf dem Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg und am Weihnachtsmarkt an der Mönckebergstrasse weiterhin der „Lumumba“ angeboten.