An diesem Wochenende könnten in Deutschland Polarlichter sichtbar sein. Ein Naturereignis, das nicht oft vorkommt.
In den kommenden Tagen könnten Polarlichter in Deutschland zu beobachten sein. Das Auftreten wird durch verstärkte Sonnenaktivität bedingt. Astronomen zufolge könnten diese am Freitag- und Samstagabend sichtbar werden, besonders in den nördlicheren Regionen. Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg erklärte, es gebe keine Garantie für die Sichtbarkeit der Polarlichter, jedoch eine gewisse Wahrscheinlichkeit.
Die erwarteten Polarlichter werden durch Sonnenstürme ausgelöst, die auf das Magnetfeld der Erde treffen. Volker Bothmer von der Universität Göttingen berichtet, dass bereits mehrere solcher Stürme, bekannt als koronale Massenauswürfe (CME), beobachtet wurden. Er beruhigt jedoch: „Einen extrem starken Sturm, der zu Ausfällen von Stromnetzen und anderem führen kann, hat es jedoch nicht gegeben.“ Die Ursprungsregion dieser Stürme auf der Sonne entferne sich durch die Sonnendrehung zunehmend von der Erde.
Hohe Warnstufe durch US-Wetterbehörde
Eine große Gruppe von Flecken auf der Sonne, der etwa 16-mal so groß wie der Durchmesser der Erde ist, hat zur Ausgabe einer hohen Warnstufe für einen geomagnetischen Sturm geführt. Dies teilten Experten der US-Wetterbehörde NOAA während einer Pressekonferenz mit. Shawn Dahl von der NOAA beschrieb das Ereignis als „ziemlich außergewöhnlich“ und das erste Mal seit 2005, dass eine derart hohe Warnstufe ausgegeben wurde. Trotz der Entfernung zwischen Sonne und Erde und der damit verbundenen Unsicherheiten bei der Vorhersage bleibt das Risiko jedoch bestehen.
Die Sonne befindet sich momentan in einer Phase starker Aktivität, die Teil ihres etwa elfjährigen Sonnenfleckenzyklus ist. Durch diesen Zyklus bedingt wurden in den letzten Monaten bereits mehrmals Polarlichter auch in Deutschland beobachtet. „Normalerweise reicht es, ein Handy auf die Fensterbank zu legen“, hatte Liefke Ende März erklärt. Dann müsse man so lange belichten, wie es geht. Dabei sollte es so dunkel wie möglich sein. Auch eine freie Sicht nach Norden ist wichtig. „Auf dem Foto kommen dann meistens schon die Farben raus“, so Liefke. Und das, obwohl am Himmel gar keine Farben oder nur ein farbloser Schleier zu sehen ist.