Klassische Imbisskultur auf gehobenem Niveau – so könnte das Motto von „Baron 933“ lauten. Im November 2023 hat der Luxus-Imbiss in Köln eröffnet. Highlight der Karte: eine Currywurst mit Blattgold.
Als Alexander Schebalkin 2021 sein „Baron“-Franchise gründete, wollte er seinen Gästen „viel mehr als eine gewöhnliche Pommesbude“ bieten. Den ersten Standort, „Baron 169“, hat er auf dem Marktplatz von Kerpen-Horrem eröffnet. Zweieinhalb Jahre später kam mit „Baron 933“ in Köln-Braunsfeld ein weiterer Ableger dazu.
Der Baron-Kopf mit Hut und Monokel im Logo verrät es: Das Franchise versteht sich als gehobene Alternative zu den klassischen Imbissbuden, ohne jedoch die Bodenhaftung zu verlieren. Für die Würste wird nur hochwertiges Fleisch verwendet, die Pommes bestehen aus regional angebauten Kartoffeln und werden von Hand geschnitten. Für die Rezepte hat sich Gründer Schebalkin den Fernsehkoch Carsten Goms („Volle Kanne“) ins Boot geholt, der außerdem Betriebsleiter in der Kölner Filiale ist.
Standort
Das „Baron 933“ befindet sich auf der Aachener Straße 487 in Köln-Braunsfeld. An der Hauptstraße gibt es zahlreiche Parkplätze, für die werktags zwischen 9 und 18 Uhr ein Parkticket gekauft werden muss. Die Plätze sind aber sehr begehrt. Einfacher ist es, mit der Straßenbahnlinie 1 anzureisen und an der Haltestelle „Maarweg“ auszusteigen.
Atmosphäre und Saubereit
Der Imbiss macht einen aufgeräumten, gemütlichen und hochwertigen Eindruck. Hingucker ist die Front der Theke, die mit grünen Ziegeln verkleidet wurde. Die Inneneinrichtung verströmt ein wenig das Flair einer schicken Cocktailbar. Den Gästen stehen 25 Sitzplätze zur Verfügung, vor dem Laden befinden sich außerdem noch mehrere Stehtische. Aus den Boxen klingen unaufdringlich 90er-Jahre-Juwelen.
Das „Baron 933“ ist blitzblank. Mitarbeiter reinigen die Tische unmittelbar, nachdem die Gäste den Laden verlassen haben. Kleiner Makel: Im Imbiss gibt es keine Toiletten.
Auswahl
Freunde der klassischen Imbissbude werden bei der Speisekarte ins Schwärmen kommen. An Fleischvarianten stehen Rostbratwurst, Krakauer und Wildwurst vom Wildschwein zur Auswahl, dazu Frikadelle, Frikandel, Schaschlik, Pulled Chicken und verschiedene Hot-Dog-Varianten. Fleischlos lebende Personen können den veganen Griller wählen. Pommes gibt es ebenfalls in allen möglichen Varianten (unter anderem mit Knoblauch, Chili Cheese, Hollandaise und als „Bruschetta“-Version), aber natürlich auch simpel mit Pommes und Ketchup.
Preise
Wurst und Fleisch starten ab 3,50 Euro, die Pommes ab 5,90 Euro. Verschiedene Menüs kombinieren Wurst oder Fleisch mit einer Pommes-Variante (ab 9,90 Euro). Außerdem kann man zu jedem Gericht Toppings, Dips oder Saucen dazuwählen (ab 1,20 Euro).
Service
t-online testet das „Baron 933“ an einem Mittwochnachmittag. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich drei Kunden im Laden, die ihr Essen bereits erhalten haben. Wir können also sofort bestellen. Bedient werden wir unter anderem von Fernsehkoch Carsten Goms. Er und der weitere Mitarbeiter sind überaus freundlich und zu Späßen aufgelegt, die Stimmung im Laden ist locker. Nach etwas mehr als zehn Minuten wird das bestellte Menü an den Tisch gebracht.
Geschmack
Wir entscheiden uns für die Königsvariante, den „Goldenen Monarchen“ (18,90 Euro). Dafür bekommen wir eine Wildschweinwurst in würziger Sauce und mit Blattgold-Topping, dazu Pommes mit Trüffelmayo und einer ordentlichen Portion Parmesan. Die Wurst ist schön knackig und hat eine tolle Textur, die Currysauce schmeckt fruchtig und nicht scharf. Bei Bedarf kann aber jederzeit nachgeschärft werden. Das Blattgold dient lediglich der optischen Aufwertung. Kleine Anregung: In der Wurst könnten noch ein bisschen mehr Kräuter sein. Noch besser als die Wurst schmecken die Pommes. Sie sind superkross, mit Schale und nicht zu dick. Die Menge an Salz ist perfekt gewählt. Der Parmesan ist ein absolutes Geschmackserlebnis und ergänzt sich perfekt mit der Trüffelmayo, die sich angenehm im Hintergrund hält. Auch Trüffelskeptiker (der Tester ist selbst einer) können hier zuschlagen.
Fazit
Das Wort „unaufdringlich“ kommt in den Sinn, wenn wir über Interieur, Musik und Geschmack im „Baron 933“ nachdenken. Hier hat der Luxus-Imbiss eine tolle Balance gefunden. Wir haben uns auch wegen der lockeren Stimmung in jedem Moment wohlgefühlt. Die Qualität der Speisen ist über jeden Zweifel erhaben, vor allem die Pommes dürften stadtweit ihresgleichen suchen. Unser getestetes Menü ist mit 18,90 Euro fraglos im absolut oberen Preissegment anzusiedeln. Wer es sich leisten kann und möchte, bekommt dann aber eine phänomenale Currywurst-Platte serviert. Und für den schmaleren Geldbeutel gibt es ja auf der Speisekarte auch noch andere Varianten.