Ab diesem Wochenende haben alle Bundesländer gleichzeitig Sommerferien – auch an der Ostsee droht Urlauber-Chaos. Hier haben Sie noch Chancen auf Unterkünfte.
Die Sommerferien nähern sich ihrem Höhepunkt: An diesem Wochenende starten auch Bayern und Baden-Württemberg in die sechswöchige Pause. Verkehrsclubs warnen bereits vor riesigen Staus (wo es am vollsten wird, lesen Sie hier).
An der Ostsee war es bereits am vergangenen Wochenende brechend voll, die Handtücher lagen dicht an dicht, und wer noch ein schönes Plätzchen bekommen wollte, musste früh aufstehen. Ein Urlauber berichtete t-online von nervenaufreibenden Momenten auf einem Campingplatz zwischen Rostock-Warnemünde und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst: Vor der Schranke harrte eine lange Schlange von Urlaubern aus, immer wenn ein Abreisender den Platz verließ, stürzten die Wartenden voller Hoffnung zur Rezeption – nur um erneut enttäuscht zu werden. Einzig, wer im Vorfeld reserviert hatte, durfte seine Zelte aufschlagen.
„Bloß nicht ohne Reservierung auf die Insel kommen“, rät auch ein Mitarbeiter des Info- und Buchungscenters des Tourismusverbandes Rügen. Seit in der vergangenen Woche Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in die Ferien gingen, befinde sich die 1.000 Kilometer lange Küstenlinie mitten in der Hochsaison.
Und das heißt: Ausnahmezustand. Mehrere Campingplätze seien voll und müssten spontan Anreisende abweisen. Wer nicht stundenlang auf der Suche nach einem Zimmer oder einer Ferienwohnung herumirren will, solle sich vorher kümmern: „Die freien Kapazitäten sind schwer zu finden, und wir haben auch nicht immer alle auf dem Zettel“, sagt der Buchungscenter-Mitarbeiter.
An der Ostseeküste im Westen sieht es ähnlich aus, seit Schleswig-Holstein und Hamburg in den Ferien sind. Doris Wilmer-Huperz von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht versucht, der Situation das Beste abzugewinnen. Die Auslastung betrage derzeit zwischen 80 und 90 Prozent, es sei trotzdem nicht völlig hoffnungslos, noch etwas Passendes zu finden: „Man muss sehen, welche Ansprüche man hat.“
Die begehrtesten Strände seien derzeit „sehr lebendig“, vor allem, wenn am Wochenende „Supidupi-Strandwetter ist und Tagesgäste dazukommen“, sagt Wilmer-Huperz. Aber wer sich einen schönen Körper antrainiert habe, genieße es ja vielleicht auch, diesen jetzt möglichst vielen Menschen in eingeöltem Zustand zu präsentieren.
Wem zu viel Publikum dagegen eher unangenehm sei, der könne es einfach ein Stück weiter nördlich probieren: „Schon direkt nach Scharbeutz wird es entspannter“, sagt sie. „Unsere Empfehlung sind die kleineren Orte, also Haffkrug, Sierksdorf, Pelzerhaken und Rettin.“ Und: Wer noch ein bisschen Zeit hat, der solle einfach noch ein wenig warten. „Die Hochzeit dauert noch bis Mitte August, dann wird es ruhiger.“