Sekunden entscheiden über Leben und Tod: In München wird ein Mann in einer U-Bahnstation zum Lebensretter. Warum die Feuerwehr dennoch besorgt ist.
Am Montagnachmittag ist es im Münchner U-Bahnhof Moosfeld zu einem dramatischen Vorfall gekommen: Ein 45-jähriger Mann war aus ungeklärter Ursache auf die Gleise gestürzt – just als eine U-Bahn in den Bahnhof einfuhr.
In diesem kritischen Moment zögerte ein 42-jähriger Helfer nicht lange. Er sprang ebenfalls auf die Gleise und zog den Gestürzten in letzter Sekunde in den Sicherheitsschacht unter dem Bahnsteig. Nach der Notbremsung der U-Bahn konnten beide Männer den Gefahrenbereich verlassen.
Weil der Zug erst nach der Unfallstelle zum Stehen kam, muss man davon ausgehen, dass die U-Bahn ohne das mutige Eingreifen des 42-Jährigen wohl von der Bahn überrollt worden wäre.
Die Feuerwehr München nutzt diesen Vorfall, um auf die Risiken solcher Rettungsaktionen hinzuweisen. In einer Stellungnahme heißt es: „Wir möchten dringend darauf hinweisen, sich sehr genau zu überlegen, inwieweit sich Helfer selbst in Gefahr bringen. Jede Person, die es mehr zu retten gilt, stellt eine weitere Herausforderung für Einsatzkräfte dar.“
Die Einsatzkräfte betonen, dass in Notfällen der schnellstmögliche Notruf über die europaweite Nummer 112 oberste Priorität hat. Dennoch räumen sie ein: „In diesem Fall hat das selbstlose Handeln des 42-Jährigen wohl ein Leben gerettet.“ Die genaue Ursache für den Sturz des 45-Jährigen ist derzeit noch unbekannt.