Der gebürtige Monegasse siegt bei „seinem“ Rennen – und beendet damit eine schwarze Serie. Dabei gibt es direkt zu Beginn einen Schreckmoment. Ein Leidtragender: Der einzige Deutsche im Fahrerfeld.
Im sechsten Versuch hat es endlich geklappt: Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat den Großen Preis von Monaco gewonnen. Der gebürtige Monegasse setzte sich bei seinem „Heimrennen“ überlegen durch und feierte damit seinen ersten Erfolg im Fürstentum – bei seinen bisherigen fünf Rennen kam der 26-Jährige entweder gar nicht ins Ziel oder verpasste das Podium.
Zweiter am Sonntag wurde Oscar Piastri (McLaren) vor Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz. Weltmeister Max Verstappen verzweifelte nach durchwachsenen Quali-Ergebnissen, belegte am Ende Platz sechs. Im WM-Klassement führt Verstappen mit noch 31 Punkten Vorsprung auf Leclerc – so gering war der Abstand seit Anfang April nicht mehr.
Direkt beim ersten Start aber wurde das Rennen von einem schweren Crash von Kevin Magnussen (Haas) und Sergio Pérez (Red Bull), bei dem auch der Haas des deutschen Piloten Nico Hülkenberg so in Mitleidenschaft gezogen, dass auch der 36-Jährige sein Auto abstellen musste. Nach längerer Unterbrechung kam es dann zum Neustart.
So lief das Rennen:
Auf der Fahrerparade kurz vor dem Start winkte er dann noch einmal in die Menge, „ich will jetzt einfach nur ins Auto steigen und es hinbekommen“, sagte Leclerc – als die roten Ampeln dann endlich ausgingen, musste er aber ziemlich bald schon wieder aussteigen.
Denn zum Start verteidigte er seine Führung, hinter ihm passierte aber eine ganze Menge. Sainz wagte die Attacke auf Piastri in der ersten Kurve, schaffte es aber nicht ganz vorbei – offenbar nahm sein Auto dabei Schaden, denn am Casino rutschte er manövrierunfähig geradeaus.
In diesem Moment war der taktische Vorteil Ferraris mit zwei Autos in der Spitze vermeintlich dahin, doch weiter hinten knallte es gewaltig: Auf dem Weg hoch zum Casino touchierte Kevin Magnussen im Haas den Red Bull von Sergio Perez, der daraufhin in die Leitplanken krachte und komplett zerstört wurde. Beide Haas-Autos wurden ebenfalls getroffen, auch für Hülkenberg war das Rennen beendet. „Ich war nicht wirklich involviert und bin trotzdem raus“, sagte er bei Sky, „frustrierend“ sei das.
Für Leclerc allerdings war dieser Vorfall ein Geschenk. Denn es folgte die Rote Flagge, eine Rennunterbrechung. Ferrari machte Sainz wieder rennfähig, zudem konnte Leclerc an der Spitze von den Medium-Reifen auf die harte Mischung wechseln. Der Pflichtboxenstopp war damit bereits absolviert, Leclerc konnte auf diesen Reifen nun durchfahren und musste keine strategischen Kniffe der Konkurrenz mehr fürchten.
Ab diesem Moment sprach wirklich alles für Leclerc. Er verwaltete das Rennen, schonte die Reifen, denn auf der engen Strecke fand Piastri selbst an einem gemächlich fahrenden Leclerc keinen Weg vorbei. Die Technik musste halten, Leclerc durfte keine Fehler begehen – das alles gelang. Und der Fluch war gebrochen.