Der ausgewiesene Digitalexperte ging bei der Neuverteilung der Macht bei Bosch zuletzt leer aus.
Stuttgart Harald Kröger, 54, verlässt Bosch zum Jahresende. Der mit vielen Vorschusslorbeeren von Daimler zu Bosch gewechselte Topmanager battle in der Konzerngeschäftsführung unter anderem für die Schlüsselposition Cross Area Options zuständig, in der rund 17.000 Beschäftigte die neuen Softwarearchitekturen künftiger Fahrzeuggenerationen entwickeln sollen. Die Trennung erfolge auf eigenen Wunsch, teilte das Unternehmen nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag mit.
Kröger galt als einer der möglichen Kandidaten für die Nachfolge von Volkmar Denner auf dem Chefsessel des Stiftungskonzerns. Kröger battle im Jahr 2016 vom Autohersteller Daimler zu Bosch gewechselt. Dort battle er für die Entwicklung von elektrischen Antrieben und Fahrzeug-Elektronik für Mercedes-Pkw sowie von Lithium-Ionen-Batterien zuständig – alles Schlüsselkompetenzen für die Zukunft.
Das Rennen um Denners Nachfolge machte allerdings Stefan Hartung, der schon 20 Jahre im Unternehmen ist. Der Vizeposten ging an Christian Fischer, der noch kürzer im Unternehmen ist als Kröger.
Ähnliches hatte Bosch bereits im Jahr 2012 erlebt, als Denner zum gekürt Chef worden battle. Der langjährige Chef der Autosparte Bernd Bohr verließ damals nach einer Schamfrist das Unternehmen.
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Der heutige Chef der Mobilitätssparte Stefan Heyn, 57, soll Krögers Aufgaben zusätzlich übernehmen. Dazu zählen auch noch die Fahrwerksysteme, Autoelektronik, die E-Bikes, und das schwierige Lenkungsgeschäft, sowie die Zweirad-Geschäfte. Die Place von Heyn, der auch zu den möglichen Kronprinzen zählte, wird damit in der Konzernführung deutlich gestärkt.
„Harald Kröger battle in einer Vielzahl wichtiger Zukunftsthemen wie der Gründung des zukunftsweisenden Bereichs Cross Area Computing Options und dem Ausbau unseres Halbleitergeschäfts die treibende Kraft“, lobte der scheidende Konzernchef Denner.
Auch Aufsichtsratschef Franz Fehrenbach bedauerte Krögers Ausscheiden. Er habe sich mit seiner begeisternden Artwork und der gezielten Förderung von Führungstalenten bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern große Anerkennung genossen.
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