Wohin verschwand Katina K.? Die „Reisedame“ aus Hamburg könnte Opfer eines Verbrechens geworden sein, fürchtet die fränkische Polizei. Was bisher bekannt ist.
Das Verschwinden einer 33-jährigen Prostituierten aus Hamburg gibt der Polizei in Bayern seit Wochen Rätseln auf: Katina K., die zuletzt deutschlandweit in verschiedenen Bordellen tätig war, arbeitete laut der „Mopo“ früher in Wandsbek und Lurup, soll aber in der Hansestadt auch ihre Freier zu Hause besucht haben.
Zuletzt wurde K. der Polizei zufolge am 1. August im oberfränkischen Eggolsheim gesehen. Dort verliert sich die Spur der „Reisedame“, wie Prostituierte auch genannt werden, die immer wieder den Arbeitsort wechseln. Nachdem ihre Angehörigen in Hamburg eine Vermisstenanzeige gestellt hatten, übernahm die Kriminalpolizei in Bamberg die Ermittlungen.
Ein 73-jähriger Dorfbewohner namens Joseph H., der wegen schwerer Straftaten vorbestraft ist, geriet schnell ins Visier der Ermittler. Zeugen berichten, die Vermisste habe sich zuletzt bei H. aufgehalten.
Die Bamberger Polizei hat mittlerweile sowohl ein Foto der Vermissten K. als auch eines des Tatverdächtigen H., der mittlerweile festgenommen wurde, veröffentlicht – und hofft weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas weiß, kann sich bei der Kriminalpolizei Bamberg unter 0951/9129-999 melden.
Der Rentner, der laut der „Süddeutschen“ in dem fränkischen Dorf von einigen Nachbarn gefürchtet wird, schweigt zu den Vorwürfen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Die Polizei hält es für möglich, dass K. nicht mehr lebt und der Verdächtige ihren Leichnam in der umliegenden Landschaft versteckt hat. Eine eigens eingerichtete Sonderkommission „Sofia“ arbeitet derzeit „über hundert Hinweise“ ab, hieß es zuletzt aus Oberfranken.
Bisherige Suchaktionen blieben aber erfolglos. Nach dem Verschwinden von K. will die fränkische Polizei auch den Vermisstenfall einer damals 32-Jährigen aus derselben Region wieder aufrollen, die 1994 nach einer spätabendlichen Feier verschwand. Schon damals soll gegen H. zwischenzeitlich ermittelt worden sein.