In Berlin könnte der Weg aufs Gymnasium bald härtere Hürden aufweisen. Jetzt werden entsprechende Pläne des Senats bekannt. Für welche Schüler es nun schwer wird.
Ein Referentenentwurf der Bildungsverwaltung, über den der RBB und der „Tagesspiegel“ am Donnerstag berichten, sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler mit einem Notendurchschnitt über 2,2 in den Kernfächern künftig ihre Eignung durch Probeunterricht beweisen müssen. Scheitern sie an dieser Grenze, dürfen sie nicht aufs Gymnasium – auch wenn ihre Eltern das wollen.
Die Neuregelung zielt darauf ab, den Übergang in die siebte Klasse am Gymnasium strenger zu regeln und basiert auf einer sogenannten Förderprognose, die die Leistungen in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache berücksichtigt.
Parallel dazu plant die Berliner Koalition die Einführung eines elften Pflichtschuljahres für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder berufsvorbereitende Perspektive. Außerdem soll für Vorschulkinder mit Sprachförderbedarf die tägliche Kitazeit von fünf auf sieben Stunden erhöht werden.
Hürden auf dem Weg zum Gymnasium – Eltern sind skeptisch
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) betonte gegenüber dem RBB, das Ziel bei ihrem Vorgehen sei, durch Transparenz Vorbehalte zu minimieren. Die Gesetzesänderungen sollen bis zum Sommer verabschiedet werden, wobei die SPD-Fraktion noch auf Änderungen drängt, insbesondere bei den MSA-Prüfungen für Schnelllerner.
Laut dem „Tagesspiegel“ hatte Günther-Wünsch am Donnerstag im Bildungsausschuss berichtet, dass es bei Berliner Eltern wegen der geplanten Neuregelung „Vorbehalte und Ängste“ geben würde.
Der Landeselternsprecher Norman Heise sagte der Zeitung, dass viele Eltern fürchten würden, dass ihre Kinder auf den möglichen Eignungstest nicht gut vorbereitet werden könnten – etwa wegen des dramatischen Lehrermangels in der Stadt. Zudem seien die Noten der verschiedenen Schulen kaum miteinander zu vergleichen.