Günther Jauch zeigt sich auskunftsfreudig. Wie er seinen Erfolg bewertet und warum er Sorgen vor seinem RTL-Jubiläum hat, erzählt er jetzt in einem Interview.
Sätze, die man von Fernsehmoderator Günther Jauch nicht erwartet hätte: Solche, wo er über das sogenannte Binge-Watching spricht, also über das stundenlange Schauen von Serien. „Das ist tatsächlich an mir vorbeigegangen. Ich spare auch eine Menge Geld, weil ich diese ganzen Streamingdienste nicht abonniert habe“, sagte Jauch in der Radiosendung „Sonntagsfrühstück“ von „Antenne Bayern“.
Generell ist der TV-Moderator von fiktionalen Serien nachhaltig gelangweilt. Daher verstehe er „Menschen nicht, die mir mit roten Augen am nächsten Morgen irgendwie aufstehen und sagen: ‚Ich habe diese Nacht sieben Stunden irgendeine Serie gesehen‘“, so Jauch weiter. Er sehe lieber Nachrichten, Dokumentationen und Talksendungen.
Am kommenden Donnerstag feiert Jauch mit prominenten Gästen ein Special zu 25 Jahre „Wer wird Millionär?“ – wenn es nach ihm geht, ohne große Knalleffekte. RTL aber mache aus dem Sendeablauf noch ein Geheimnis. „Das Schlimmste ist dann womöglich, dass eine große Torte mit einer riesigen 25 reingefahren wird und eine Mischung aus Verona Poth und Evelyn Burdecki springt dann daraus und ich weiß nicht, wie sie heißt“, sagte Jauch.
Am liebsten sei ihm eine normale Sendung. Doch das werde mit RTL schwer möglich sein. Jauch meint: „Aber nein, da haben die jetzt ganz eigene Vorstellungen. Ich fürchte mich schon.“
Vom Erfolg der Sendung war der Moderator zu Beginn alles andere als überzeugt. Mehr noch: Die Vorstellung, eine Quizshow zu moderieren, habe ihm gar nicht gefallen. „Ich hatte eigentlich keine Lust, ein Quiz zu übernehmen. Quiz war völlig aus der Welt gefallen. Das interessierte keinen mehr. Das war so eine Sechziger-, Siebzigerjahre-Erscheinung im deutschen Fernsehen und das wollte eigentlich niemand haben“, sagte Jauch.
Jauchs Mitleid mit zu selbstbewussten Kandidaten hält sich weiter in engen Grenzen: „Es gibt kein schöneres Gefühl, als wenn irgend so ein Angeber da sitzt, sich schon gleich in der Eingangsfloskel attestiert, dass er eigentlich ja über alles Bescheid weiß und alle anderen ihm das auch bescheinigt hätten und dann hapert es schon bei den ersten fünf Fragen. Also insofern sind das natürlich auch sehr schöne Momente, auch wenn das für den Kandidaten gerade nicht so lustig ausgeht.“