Am frühen Morgen rückten bundesweit Polizisten aus. Ihr Ziel: eine Schleuserbande, die mindestens 140 Menschen nach Deutschland gebracht haben soll.
Die Bundespolizei ist mit mehr als 300 Beamten zu einer Großrazzia in mehreren Bundesländern ausgerückt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge steht eine mutmaßliche Schleuserbande im Visier der Ermittler.
Das ZDF berichtete, insgesamt würden 18 Beschuldigte zu der Bande zählen, vom Fahrer bis hin zur Organisationsebene. Seit 2023 sollen die Beschuldigten 140 Menschen über die Westbalkanroute eingeschleust haben, dafür verlangten sie einen durchschnittlichen Preis von 700 Euro pro Transport von der Slowakei nach Deutschland.
Schwerpunkt der Razzia ist Jena in Thüringen. Dort ist laut MDR ist auch die Bundespolizei-Spezialeinheit GSG 9 im Einsatz. Hintergrund dafür seien offenbar Informationen, nach denen einer der mutmaßlichen Täter möglicherweise bewaffnet und gewalttätig sein könnte.
Den Durchsuchungen, die auch in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt stattfanden, sollen monatelange Ermittlungen vorausgegangen sein. Dabei seien Telefone von Verdächtigen abgehört und die Beschuldigten beschattet worden. Fünf Haftbefehle seien bisher vollstreckt worden, hieß es. Dabei habe es keine Gegenwehr gegeben.
Geleitet werden die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Gera, die in Thüringen die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität ist. Die Staatsanwaltschaft war am Mittwochmorgen zunächst nicht für t-online erreichbar.