Um die Rente zu retten, müsse man Reiche höher besteuern, sagt die Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend. Auch zur Arbeitszeit macht sie einen Vorschlag.
Co-Bundessprecherin der Grünen Jugend Katharina Stolla fordert die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich für die Bevölkerung. Wenn das umgesetzt sei, könne sie sich auch eine 20-Stunden-Woche vorstellen, so die Grünen-Politikerin bei der Politik-Talkshow Lanz im ZDF. Dort diskutierte sie am Mittwochabend mit der Bundesvorsitzenden der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann. Dabei gerieten die Politikerinnen immer wieder aneinander. Zuerst berichtete die „Bild“ darüber.
Die Deutschen arbeiteten zu viel, sagt Stolla. Die Arbeit mache die Menschen kaputt. „Ein Drittel der Jungen hat Depressionen, Corona hat uns die Jugend genommen, Teuerungskrise, junge Leute fragen sich, wie sie ihr Leben finanzieren.“ Brandmann hingegen will noch einen Schritt weiter gehen und die Rente mit 63 Jahren streichen. „Das sind 3 Milliarden pro Monat, 36 Milliarden pro Jahr“, sagt sie.
„Wofür soll ich mich in dieser kaputten Welt kaputt arbeiten“
Die 29-Jährige sieht das aktuelle Rentensystem in Gefahr. Einst kamen auf einen Rentner sechs Beitragszahler – heutzutage seien es nur noch zwei. Stolla widerspricht dem: „Die Renten sind zu gering und viel zu viele Rentner müssen in Altersarmut leben“, sagte sie. „Wofür soll ich mich in dieser kaputten Welt kaputt arbeiten und habe nicht mal die Aussicht auf eine gute und sichere Rente?“
Die Grünen-Politikerin macht auch einen Gegenvorschlag. „Diejenigen, die ganz viel Rente bekommen, sollen einen Hunderter abdrücken an die, die weniger bekommen.“ Lanz zufolge würde dies jedoch nicht reichen. Doch man müsse das Vermögen der Reichen anzapfen, so Stolla. „Man muss dringend Steuern erhöhen. Uns gehen Milliarden Euro durch die Lappen, dadurch, dass man richtig große Erbschaften gar nicht richtig besteuert.“
Der jungen Grünen zufolge würde die Steuererhöhung Deutschland 80 Milliarden einbringen, wenn man Bürger über fünf Millionen Vermögen Euro zusätzlich besteuert. Dabei soll das Prinzip verfolgt werden: „Je höher das Vermögen ist, desto mehr Steuern würde man bezahlen.“ Auf die Frage von Lanz, ob die junge Generation nicht mehr leistungsbereit sei, entgegnet Stolla: „Meine Generation hat die Klimabewegung aufgebaut, in den letzten Wochen die Proteste gegen rechts organisiert, bei denen Millionen auf die Straße gegangen sind.“