Casper Ruud hat die erste Hürde bei den US Open genommen. Doch beim Match des Norwegers stand plötzlich eine Trinkflasche im Vordergrund.
Nur drei Sätze brauchte Casper Ruud, um den Chinesen Bo Yunchaokete zu bezwingen. Mit 7:6, 6:2, 6:2 besiegte der Norweger seinen Kontrahenten in der ersten Runde der US Open. Doch der Sieg rückte bei der Rückbetrachtung etwas in den Hintergrund, denn auch in Ruuds skandinavischer Heimat ging es meist um eine Trinkflasche.
Vorausgegangen war eine Szene im ersten Satz: Ruud griff in einer Pause zu einer eigenen Trinkflasche, die er sich mitgebracht hatte. Ein Turnierverantwortlicher aber machte ihn aufmerksam, dass er bitte eine der Flaschen aus dem vorbereiteten Getränkecontainer nehmen solle.
Denn in den Regeln ist festgelegt, dass sich die Spieler bei jedem Spiel aus den Getränkecontainern des Veranstalters bedienen müssen. Ein anderer Wunsch müsse mit dem Unparteiischen und einem Turnieroffiziellen abgesprochen werden.
„Was wollen Sie machen, wenn ich die Flasche nutze? Mich bestrafen?“, fragte Ruud den Vertreter, der ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht hatte. Die hohen Temperaturen würden die Benutzung seines eigenen Getränks nötig machen, so die Nummer acht der Welt. Das solle besser gekühlt sein als die gestellten Flüssigkeiten.
„Verstehen Sie mein Problem?“, fragte Ruud den Supervisor, der erneut auf die Regularien verwies. „Glauben Sie, dass ich lüge?“, schimpfte er. Konsequenzen musste der 25-Jährige immerhin nicht befürchten, eine Disqualifikation folgte nicht.
Am späten Mittwochabend (deutscher Zeit) trifft er auf Gaël Monfils aus Frankreich in der 2. Runde. Und die Veranstalter der US Open werden wohl genau hinschauen, aus welcher Flasche Ruud trinken wird.