Ende November hat Gil Ofarim im Verleumdungsprozess gegen sich ein Geständnis abgelegt. Derzeit läuft das Verfahren weiter, denn von dem Sänger ist noch kein Geld eingegangen.
Das Landgericht Leipzig verurteilte den Sänger Gil Ofarim Ende November 2023 zu einer Zahlung von 10.000 Euro. Eine Hälfte sollte an die jüdische Gemeinde in der sächsischen Großstadt gehen, die andere an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz. Rund zwei Monate nach Prozessende ist noch kein Cent der Geldauflage angekommen.
Gerichtssprecherin Katrin Seidel erklärt diesbezüglich der Seite „Tag24“: „Bislang sind keine Zahlungen eingegangen. Das Verfahren läuft daher weiterhin.“ Aktuell habe der 41-Jährige noch gute vier Monate Zeit, das Geld zu zahlen. Insgesamt räumte ihm das Gericht dafür ein halbes Jahr ein. Doch, so die Sprecherin weiter: „Die Nichtzahlung der Auflage zieht die nochmalige Verhandlung nach sich.“
Kann Ofarim die Strafe zahlen?
Ob es dazu kommen wird, zeigt sich entsprechend Ende Mai. Allerdings ist klar, dass Ofarim in der Vergangenheit finanziell nicht unbedingt gut aufgestellt war. Daher stand schon direkt nach seinem Geständnis die Frage im Raum, ob er die hohe Strafe überhaupt zahlen könne. Hier lesen Sie mehr dazu.
Der jüdische Musiker legte beim Prozess gegen sich wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung am Landgericht in Leipzig am Mittag des 28. November 2023 überraschend ein Geständnis ab. Er sagte vor Gericht schlicht: „Die Vorwürfe treffen zu.“ An den Hotelmanager gewandt, der als Nebenkläger auftrat und gegen den er im Oktober 2021 Antisemitismusvorwürfe über seinen Instagram-Account erhoben hatte, erklärte er zudem: „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid.“ Der Hotelmitarbeiter nahm die Entschuldigung an.
Nach dem Geständnis äußerte sich unter anderem der Zentralrat der Juden dazu: „Zwei Jahre lang hat Gil Ofarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt“, hieß es unter anderem.